Brauchtum

Bei unseren Nachbarn geht es wilder zu

Nachrichten
27.11.2017 21:09

In vier Nationen sind die "Ursteiner Höllen Teufeln" vertreten. Im Vergleich zu Deutschland, Italien und Tschechien laufen die Veranstaltungen in Salzburg gesittet ab, wie Obmann Werner Queder der "Krone" erzählt. Die 35 Mitglieder hoffen, dass es nächstes Jahr wieder einen Lauf im Stadtteil Maxglan geben wird.

"In Tschechien und in Italien sind die Leute Krampus-fanatisch. Nach dem Lauf machen sie noch eine Stunde lang Fotos", betont Werner Queder, dass der Brauch auch in anderen Ländern hoch angesehen ist. Vor elf Jahren haben sich die "Ursteiner Höllen Teufeln" gegründet, jedes Mitglied ist mit Herzblut dabei und freut sich auf die 15 Auftritte im Jahr. Heuer haben sie sich sogar neue, traditionelle Masken anfertigen lassen - mit Klappmaul ganz im Gasteiner-Style.

Die Teilnahme am großen Lauf mit 1200 Perchten und Krampussen in Maxglan stand für die junge Gruppe stets auf dem Pflichtprogramm. Würde es ihn nicht mehr geben, würde Queder das sehr bedauern. Veranstalter Tom Felber (siehe Interview) hat dieser und 80 weiteren Gruppen schon im Sommer die traurige Nachricht überbracht, dass es heuer keinen Lauf geben wird. "Es kam uns leider die Baustelle in der Franz-Huemer-Straße in die Quere. Auch aus finanziellen Gründen wollen wir den Lauf nur noch alle zwei Jahre machen", so Felber.

Er ist absoluter Befürworter der "Krone"-Initiative, für ihn geht nichts über die Sicherheit. Deshalb wurden die Vorkehrungen 2016 auch massiv erhöht. "Wir hatten 200 Sicherheitsleute, die wir aber auch gebraucht haben. Es gibt manche, die den Brauch ablehnen und die unsere Krampusse verletzen." Nummerierungen? "Die haben wir schon jahrelang." Ganz im Gegensatz zu Absperrgittern, davon hält der Veranstalter gar nichts, da es mit Brauchtum nichts mehr zu tun hat. Um Kindern die Angst zu nehmen und Aufklärungsarbeit zu leisten, werden Workshops in Kindergärten und Krabbelgruppen abgehalten.

Sandra Aigner, Kronen Zeitung

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