Larven umgesiedelt

Korallen am Great Barrier Reef transplantiert

Wissenschaft
27.11.2017 09:13

Australische Forscher haben erfolgreich Korallenlaich aus einem Teil des Great Barrier Reef in einen anderen gefährdeten Teil transplantiert. Das Projekt könnte helfen, beschädigte Ökosysteme weltweit wiederaufzubauen, sind die Wissenschaftler der australischen Southern Cross Universität überzeugt.

Ende vergangenen Jahres hatten die Forscher große Mengen an Korallenlaich vor der Insel Heron Island im südlichen Teil des Great Barrier Reefs gesammelt und ausgebrütet. Die geschlüpften Larven brachten sie in beschädigte Gebiete des 2300 Kilometer langen Riffs. Acht Monate später fanden sie dort junge Korallen vor, die den Umzug überlebt und im Schutz von Netzwänden gewachsen waren.

Das erfolgreiche Projekt ließe sich nicht nur für das Great Barrier Reef anwenden, sondern habe möglicherweise globale Bedeutung, sagte Teamleiter Peter Harrison. "Es zeigt, dass wir beginnen können, beschädigte Korallenpopulationen wiederaufzubauen und zu reparieren."

Neue Methode der Korallenvermehrung
Laut Harrison handelt es sich bei der Transplantation von Korallenlarven um eine gänzlich neue Methode der Korallenvermehrung. Beim herkömmlichen "Anbau von Korallen" würden etwa Ableger gesunder Korallen abgetrennt und an anderer Stelle ins Riff gesteckt, in der Hoffnung, dass sie wieder wachsen.

Das Great Barrier Reef vor Australiens Nordostküste ist das weltgrößte Korallenriff. Der Klimawandel und die damit verbundene Erwärmung der Ozeane bedroht das Ökosystem. Doch auch die Wasserverschmutzung durch Schifffahrt und Landwirtschaft in der Nähe der Küste spielen eine Rolle bei der Zerstörung der Korallen.

Das Great Barrier Reef besteht aus 400 unterschiedlichen Korallenarten und beherbergt 1.500 Fischarten sowie 4000 Arten von Weichtieren. Zudem leben dort viele gefährdete Tiere wie der Dugong (Seeschwein) oder die Große Grüne Meeresschildkröte. Die Unesco hatte das Riff 1981 zum Weltnaturerbe erklärt.

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