Täter flüchtig

O-Bus-Kamera filmte die zwei Räuber

Salzburg
26.11.2017 20:02

Es war für den O-Busfahrer eine heftige Situation, der er couragiert entgegen trat: Wie berichtet, überfielen zwei Männer mit Sturmhauben und Pistolen den Chauffeur am Salzachsee. Der aber drückte die Räuber mit der Plexiglasscheibe der Fahrerzelle zur Seite. Jetzt laufen die Ermittlungen, die Polizei setzt auf die Videobilder.

Am Sonntag wurde der erfahrene Buslenker, er ist schon einige Jahre im Dienste der Salzburg AG, noch einmal von den Beamten einvernommen. Er wirkte gefasst, wenn auch geschockt. Trotzdem will er sich von dem, was er Samstagabend erleben musste, nicht vom Dienst abhalten lassen. "Alle O-Buslenker erhalten nach Extremsituationen das Angebot für psychologische Betreuung - auf freiwilliger Basis", sichert jedenfalls Salzburg AG-Sprecherin Daniela Kinz Unterstützung zu.

Busfahrer nach nächtlichem Überfall am Salzachsee geschockt, aber gefasst

Immerhin war es für den O-Buslenker eine belastende Situation. Die beiden Männer, etwa 176 bis 180 Zentimeter groß und jeweils mit einer dunklen Haube und einem dunklen Schal vermummt, dürften bereits am Salzachsee in Salzburg-Liefering bei der End-Haltestelle auf den Obus der Linie 7 gewartet haben. Bei einer der Mitteltüren stiegen sie schließlich ein, gingen im Bus dann vor zum Fahrer.

Der dürfte durch seinen Rückspiegel den Ernst der Lage zumindest erkannt haben. "Verständlich etwas gesagt haben sie nicht, sondern sie gaben nur Laute von sich", schildert Polizeisprecher Michael Rausch. Ruckartig öffnete der Fahrer seine Plexiglastüre, drückte die Angreifer so auf die Seite und gab ihnen zu verstehen, dass nichts zu holen sei.

Die Täter ergriffen sofort die Flucht durch den Wald, eine Sofortfahndung samt Suchhunde blieb ergebnislos. "Jetzt werten wir die Videobilder aus", hofft Rausch auch auf mögliche Hinweise aus der Bevölkerung.

Neben verbalen Attacken, ab und an körperlichen Aggressionen - die allerdings immer seltener werden - sind Überfälle auf O-Busfahrer die Ausnahme. "Einen vergleichbaren Überfall hat es in den letzten zwei Jahren nicht gegeben", sagt Kinz. "O-Buslenker sind regelmäßig in Eskalationsschulungen und Trainings. Außerdem investieren wir laufend in die Sicherheit", erinnert Kinz an neue Haltestellen mit einer sogenannten offensiven Beleuchtung.

Dass die Salzburger Öffi-Lenker selbst Tickets verkaufen und damit auch immer Bargeld bei sich haben, sieht Kinz nicht als großes Problem: "Unsere O-Buslenker sind auch unverändert Ansprechpartner für unsere Fahrgäste. Seit 2016 sind Fahrkarten im Online-Ticketing erhältlich und der Ticketverkauf beim O-Buslenker ging binnen zwei Jahren um 25 Prozent zurück."

Max Grill, Kronen Zeitung

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