29 Terawattstunden

Bitcoins fressen mehr Strom als die meisten Länder

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26.11.2017 06:01

Weltweit gibt es 193 verschiedene Staaten. Kaum zu glauben: 159 davon verbrauchen weniger Strom als die globale Bitcoin-Industrie. Das hat jetzt die britische Stromtarif-Suchmaschine Power Compare errechnet. Ihr zufolge frisst die Erzeugung von Bitcoins im Weltmaßstab mehr Strom als die meisten Länder Afrikas und sogar manche unserer Nachbarländer.

29,05 Terawattstunden benötigen die Bitcoin-Minen dieser Welt laut dem Bitcoin-Energieindex des Online-Portals "Digiconomist". Zum Vergleich: Österreich verbraucht laut Power Compare etwa 70 Terawattstunden im Jahr. Also braucht die globale Bitcoin-Industrie schon jetzt fast halb so viel Strom wie die Gesamtheit der österreichischen Bürger, Unternehmen und Institutionen.

Nun hat Österreich als Industrieland naturgemäß einen höheren Stromverbrauch als viele Schwellen- und Entwicklungsländer. Obwohl es keine neun Millionen Einwohner hat, ist es weltweit auf Rang 39 der größten Stromverbraucher. Viele flächen- und einwohnermäßig weit größere Staaten - etwa in Afrika, Mittelamerika, Südost- und Zentralasien - verbrauchen weniger Strom als Österreich. Und auch weniger Strom als die Bitcoin-Industrie.

Bitcoin-Szene stromhungriger als Ungarn und Kroatien
Power Compare rechnet vor: Wäre die Bitcoin-Szene ein Staat, läge sie beim Stromverbrauch auf Platz 61 - noch vor Ungarn (21,5 Terawattstunden), Kroatien (16,9 Terawattstunden) oder Nigeria mit seinen 186 Millionen Einwohnern.

Und der Stromhunger der Bitcoin-Industrie wächst rasant. Allein in den letzten 30 Tagen sei er um 30 Prozent gestiegen, so Power Compare. Hält diese Entwicklung an, könnte der Bitcoin nächstes Jahr im Oktober bereits mehr Strom verschlingen als ganz Großbritannien im Jahr produziert - immerhin 309 Terawattstunden.

Bitcoin-Stromverbrauch wird weiter steigen
Dass der Stromverbrauch des Bitcoins steigen wird, gilt als wahrscheinlich. Der Grund: Wer Bitcoins erzeugen will, muss dafür äußerst komplexe Rechenoperationen lösen. Dafür nutzen große Bitcoin-"Minen", wie sie etwa im Norden Chinas betrieben werden, sogenannte Miner - spezielle Rechner für die Bitcoin-Erzeugung, die effizienter arbeiten als konventionelle PCs. Die Aufgaben, die diese Miner lösen müssen, werden komplexer, je mehr Bitcoins im Umlauf sind - und durch den höheren Rechenaufwand steigt auch der Stromverbrauch pro erzeugtem Bitcoin.

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