Kriminalität

Tirol: Zahl der Delikte sinkt, Brutalität steigt

Tirol
22.11.2017 09:45

Vom brutalen Mord bis hin zum dreisten Ski-Diebstahl: Die Liste der in Tirol begangenen Straftaten ist lang! Im ersten Halbjahr 2017 wurden landesweit knapp 23.000 Delikte angezeigt - die meisten in Innsbruck (6387), die wenigsten im Bezirk Reutte (571). Die Aufklärungsquote konnte um 1,8 Prozent gesteigert werden. Besorgniserregend ist aber, dass die Brutalität bei den Taten tendenziell zunimmt.

Die Bilanz liest sich gut: Um 5,7 Prozent weniger angezeigte Straftaten als noch im ersten Halbjahr des Vorjahres, teils deutliche Rückgänge in wesentlichen Rubriken wie Einbruch oder Gewaltkriminalität, Steigerung der Aufklärungsquote von 50,2 auf 52 Prozent. Zumindest statistisch gesehen geht es in die richtige Richtung.

Die Kehrseite der Medaille: Hört man sich auf der Straße um, dann ist das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung weiter auf dem Tiefpunkt. Grund dafür sind nicht zuletzt brutale Gewaltattacken wie etwa die jüngste Serie von Sex-Angriffen nahe der Innsbrucker Klinik (die "Krone" berichtete). Offenbar ist man sich dessen auch bei der Polizei bewusst: Nicht die Zahl der Delikte steigt, sondern deren Qualität. Es wird immer brutaler, ist sinngemäß immer wieder zu hören - vom Streifenpolizisten bis hin zum Ermittler.

Straftaten: Minus 15 % in Innsbruck

Die Zahlen des Innenministeriums zeigen die Kriminalitäts-Entwicklung:

  • Alles in allem wurden in Tirol heuer im ersten Halbjahr 22.589 Straftaten zur Anzeige gebracht (- 5,7 %). Während es in sechs Bezirken weniger Anzeigen gab (allen voran in Innsbruck-Stadt, hier ging die Zahl von 7475 auf 6387 zurück, minus 14,6 Prozent), wurden in den Bezirken Lienz (898, + 0,3 %), Innsbruck-Land (3377, + 1,8 %) und Landeck (2833, + 2,9 %) mehr Straftaten verzeichnet.
  • Die Aufklärungsquote lag in Tirol mit 52 Prozent deutlich über dem Österreich-Schnitt (48,2 %). Die meisten Fälle, nämlich 66,2 Prozent, konnten im Außerfern geklärt werden - gefolgt von den Bezirken Innsbruck-Land (61,6 %) und Kufstein (56 %). Schlusslicht ist erneut der Bezirk Landeck mit nur 33,4 Prozent - was laut Experten vor allem auf den dort boomenden Wintertourismus und nicht zuletzt auf die vielen Skidiebstähle zurückzuführen ist.

13.400 Tatverdächtige ausgeforscht

  • Auswahl von Delikten - Anzahl und Aufklärung tirolweit: Gegen Leib und Leben (5178 bzw. 82 %), gegen fremdes Vermögen (12.315 bzw. 28 %), Sexualstraftaten (201 bzw. 86 %).
  • Unterm Strich wurden im 1. Halbjahr fast 13.400 Tatverdächtige ausgeforscht.

Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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