Zwei Wahrheiten

Taxler-Odyssee um die halbe Welt wird zum Krimi

Österreich
14.11.2017 06:02

Seine wohl irrste Taxifahrt führte einen Wiener Chauffeur - wie berichtet - mit einem Fahrgast nahezu um den Globus. Jetzt meldeten sich beide mit unterschiedlichste Versionen zu Wort: Der Taxler spricht im "Krone"-Interview von glattem Fuhrlohnbetrug um 18.000 Euro, der Kunde deutet gar einen Agentenkrimi an.

Im Wiener Café "Zum hungrigen Kojoten" treffen wir Taxler Mahmoud M. Der gebürtige Ägypter (47) und vierfache Familienvater ist aber keineswegs hungrig, nur nervös nach der Irrfahrt. Deshalb bestand er auf ein Treffen beim "Kojoten" - denn hier darf man rauchen. Zittrig zündet er sich die erste Marlboro an.

"Beim Start der Taxi-Odyssee in Monte Carlo am 10. Oktober war noch alles okay. Wir sind über Nizza nach Zilina zu Jürgens Freundin Maria in die Slowakei gefahren", erinnert er sich. Den noblen Jürgen kannte er seit 2015 vom Wiener Hotel Kempinski. "Dort hat er Promis wie einen ehemaligen Minister getroffen. Einmal hab' ich einer Frau Ex-Ministerin Blumen nach Purkersdorf gebracht", so der Taxler.

War der Fahrgast auf der Flucht vor der Polizei?
Schnell wurden Chauffeur und Chef vertraut, nahezu Freunde. Bald ging es ins Luxusetablissement Babylon - gemeinsam! Schließlich begleitete Mahmoud Herrn Jürgen für ein angebliches Monatshonorar von 12.000 Euro nach Panama. "Die jüngste Irrfahrt nach Mexiko war aber keine Geschäftsreise, sondern eine Flucht vor der Polizei. Vermutlich wegen Geldwäsche", glaubt der Taxler heute.

Ganz anderes sieht der gebürtige Oberösterreicher Jürgen P. die globale Schnitzeljagd. Für ihn war die Reise eine "zweite Chance" für Mahmoud. Denn dieser habe seiner Frau in Panama einst eine Hermès-Tasche im Wert von 45.000 Euro samt 31.000 Euro "Notgeld" gestohlen. Und jetzt sollte Mahmoud offenbar dafür büßen.

Kronen Zeitung

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