Kraftwerk:

Millimeter-Arbeit bei Einbau von Rotor

Oberösterreich
09.11.2017 15:53

Ein Prozent mehr Leistung - klingt nicht viel. Doch der 218 Tonnen schwere Rotor, der am Donnerstag im Kraftwerk Mitterkirchen-Wallsee eingebaut wurde, kann nun 600 Haushalte mehr mit Strom versorgen als sein Vorgänger. Verbund-Projektleiter Matthias Neckam über Tonnen, Gigawatt und Millimeterarbeit.

"Krone":Der Aus- und Einbau des Rotors sind wohl die größten Herausforderungen.
Matthias Neckam: Zwischen Rotor und Stator, die gemeinsam den Strom erzeugen, sind elf Millimeter Platz. Der Rotor muss genau auf die Narbe aufgesetzt werden, damit ihn die Turbine drehen kann.

"Krone": Aber Feinmotorik ist bei diesen riesigen Bauteilen nicht drinnen.
Neckam: Bei uns sind die Dimensionen ein bisschen größer. Wir brauchen beide jeweils rund 200 Tonnen schweren Kraftwerkkräne, um den Rotor heraus- und jetzt - nach sieben Wochen Bauzeit, während der er in Aschach unter anderem neue Pole bekam - wieder einzusetzen. Da ist perfekte Koordination und Fingerspitzengefühl gefragt. Die Monteure müssen vorm Herausheben aus dem Schiff dafür sorgen, dass er gerade hängt.  Und dann müssen die letzten ein, zwei Millimeter beim Einbau mit Muskelkraft eingerichtet werden.

"Krone": Wie lange sollten der neue Rotor und Stator halten?
Neckam: Der alte lief 49 Jahre, wir gehen davon aus, dass der neue sogar 70 Jahre hält.

"Krone": Effizienzsteigerung von einem Prozent - ist das nicht vernachlässigbar?
Neckam: Bei unseren Dimensionen - wir versorgen 370.000 Haushalte von diesem Kraftwerk aus mit Strom - eben nicht. Das bedeutet, dass wir mit dieser Maschine etwa 600 Haushalte zusätzlich mit Strom versorgen können. Wenn die Arbeiten an allen sechs Maschinen hier bis 2024 fertig sind, sind das 3600 Haushalte mehr.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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