Er war ein großartiger Lyriker, der viel zu früh aus dem Leben geschieden ist: Georg Trakl. Um an seine Person und seine Gedichte weiterhin zu erinnern, wurde Freitag die bereits neunte Gedenktafel, diesmal im Mirabellgarten am Aufgang zum Heckentheater, enthüllt. Passend der Name des Werkes: "Naturtheater".
Nun tret' ich durch die schlanke Pforte!
Verworrner Schritt in den Alleen
Verweht und leiser Hauch der Worte
Von Menschen, die vorübergehn.
So lauten die ersten Verse des Trakl-Gedichtes, das an der edlen gestalteten Tafel umgeben von Grün zu lesen ist. Es wird vermutet, dass der Dichter selbst einmal auf der Bühne im Mirabellgarten gestanden ist. Mit 20 Jahren hat er das Naturtheater verfasst.
Enthüllt wurde die Tafel von Vbgm. Anja Hagenauer und Hans Weichselbaum, Leiter der Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte, an dem Sterbetag des Dichters am 3. November. Trakl wollte sich schon zuvor angesichts der grauenhaften Umstände, die er als Militärapotheker an der russischen Front im 1. Weltkrieg quälend miterleben musste, erschießen. Seine Kameraden konnten ihn davon abhalten und er wurde in ein Krakauer Militärhospital eingewiesen. Dort ist er genau 103 Jahre vor der jüngsten Tafelenthüllung an einer Überdosis Kokain gestorben.
Kronen Zeitung
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