"Vor meinem Vater"

Spacey begrapschte auch Sohn von Richard Dreyfuss

Adabei
05.11.2017 15:00

Die Vorwürfe gegen Oscarpreisträger Kevin Spacey (58) wegen sexueller Übergriffe reißen nicht ab. Jetzt meldet sich dazu auch Harry Dreyfuss, Sohn von Schauspielstar Richard Dreyfuss, zu Wort und bezichtigt den Oscarpreisträger der sexuellen Belästigung.

Der Vorfall soll sich im Jahr 2008 zugetragen haben, als Harry Dreyfuss 18 Jahre alt war. "Es geschah eines Nachts, als wir drei allein in Kevins Wohnung die Zeilen meines Vaters übten", schreibt Dreyfuss laut "Buzzfeed". Sein Vater sei mit dem Lesen eines Drehbuchs beschäftigt gewesen, als Spacey zudringlich geworden sei.

"Er legte die Hand auf meinen Schenkel"
"Nach ein paar Minuten legte er seine Hand auf meinen Schenkel. Endlich (endlich, endlich) wurde es mir suspekt. Es dauerte so lange, weil ich nie im Leben daran gedacht hätte, dass Kevin überhaupt an mir Interesse hätte", so Dreyfuss - und weiter: "Er war ein Erwachsener, einer meiner Helden, der Boss meines Vaters, Kategorien, die nicht auf meinem Radar für sexuelle Interaktionen sind. Außerdem dachte ich, er könne mir doch unmöglich in Anwesenheit meines Vaters so kommen. Aber seine Hand blieb da."

Er habe versucht, die Situation zu entschärfen, sei aufgestanden und habe sich an die andere Ecke der Couch gesetzt, schildert Dreyfuss weiter. Doch der Schauspieler sei ihm sofort gefolgt und habe seine Hand erneut auf seinem Oberschenkel platziert. "In einem Zeitraum von rund 20 Sekunden, krabbelte Kevins Hand Zentimeter um Zentimeter von meinem Schenkel hoch zu meinem Schritt", beschreibt er die Situation. "Plötzlich hatte er mich ganz in der Hand".

"Habe meinem Vater viele Jahre nichts davon erzählt"
Dass sein Vater nicht eingeschritten sei, das nehme er ihm nicht übel, so Harry Dreyfuss weiter. "Mein Vater sah nichts, und ich habe ihm viele Jahre nichts von dem Vorfall erzählt. Stattdessen habe ich die nächsten neun Jahre damit verbracht, Leuten die Geschichte auf Partys zum Spaß zu erzählen." Dreyfuss bezeichnet Spacey als "sexuelles Raubtier". 

Angefangen hatte alles mit Vorwürfen des Schauspielers Anthony Rapp (46, "Star Trek: Discovery"), der über sexuelle Übergriffe durch Spacey berichtet hatte.Auch andere Männer, die von dem "House of Cards"-Star bedrängt und unsittlich berührt wurden, meldeten sich daraufhin bei den Medien. Spacey habe sich in therapeutische Behandlung begeben, erklärte eine Sprecherin. 

Netflix feuerte Kevin Spacey
Der Internet-Streamingdienst Netflix zog unterdessen die Notbremse und trennte sich von Spacey. Am Set der Polit-Dramaserie "House of Cards" ist Spacey nach etlichen Beschwerden über sein Verhalten nicht mehr willkommen. Netflix schloss ihn am Freitag von der weiteren Mitarbeit aus. In der Serie spielte Spacey den skrupellosen US-Präsidenten Frank Underwood. 

"Netflix wird an keiner weiteren Produktion von "House of Cards" beteiligt sein, bei der Kevin Spacey dabei ist", hieß es in der Mitteilung des Streamingdienstes. Man wolle weiter mit der Produktionsfirma Media Rights Capital über die Zukunft der Serie nachdenken. Dreharbeiten für die sechste Staffel der Serie liegen derzeit auf Eis. Die Serie hatte ohnehin nach dem Ende der sechsten Staffel enden sollen. Netflix kündigte zudem an, man werde den von Spacey produzierten Film "Gore", in dem er die Rolle des Autors Gore Vidal spielt, nicht veröffentlichen. Auch Spaceys Sprecherin und seine Agentur trennten sich von ihm.

Weinstein-Skandal brachte Sex-Debatte ins Rollen
Spacey ist einer von mehreren Hollywood-Größen, die sich derzeit mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung und des Missbrauchs konfrontiert sehen. Auch gegen Filmproduzent Harvey Weinstein (65) kamen neue Anschuldigungen ans Licht. Die Schauspielerin Paz de la Huerta ("Boardwalk Empire") sagte dem TV-Sender CBS, dass Weinstein sie 2010 zweimal vergewaltigt habe.

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(Bild: kmm)



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