05.11.2017 14:42 |

Proll legt nach

"Frauen boten meinem Mann schon viele Blowjobs an"

Mit ihrem Posting zur #metoo-Debatte, ausgelöst durch den Skandal rund um Hollywood-Produzent Harvey Weinstein, hat Nina Proll in den vergangenen Tagen die Wogen in Österreich hochgehen lassen. In "Frühstück bei mir" legte die Schauspielerin auf Ö3 jetzt noch einmal nach. Nicht nur Frauen, auch Männer würden Opfer sexueller Gewalt - etwa ihr eigener Ehemann Gregor Bloéb. Die Hysterie um das Thema könne sie aber nach wie vor nicht verstehen.

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Unter dem Hashtag #metoo berichten Frauen weltweit über ihre Erlebnisse mit sexuellen Übergriffen von Männern. Auch Nina Proll äußerte sich vor einigen Tagen zu der Sexismusdebatte, allerdings unter dem Hashtag #notme. Bei Claudia Stöckl legte die Schauspielerin nun noch einmal ordentlich nach - von ihrer Meinung wolle sie nämlich trotz Kritik von Kolleginnen wie Ursula Strauss oder ORF-Anchorman Armin Wolf nicht abrücken.

"Mein Mann hat schon viele Blowjobs angeboten bekommen"
Im Gegenteil: Proll schüttet sogar noch weiter Öl ins Feuer. Denn auch dem gängigen Bild des Kräfteverhältnisses von Mann und Frau könne sie nichts abgewinnen. "Ich kenne diese ganzen Schauspielerinnen, die auf den Galas und irgendwelchen Preisen und Events herumlaufen und ihre Möpse irgendwelchen Produzenten unter die Nase halten, sich auf Schöße setzen und hinterher behaupten, sie sind sexuell belästigt worden. Ich kenne doch diese ganzen Kolleginnen, die jetzt posten #metoo, ich weiß doch wie die sich 'zubehaun' zu den Produzenten."

Frauen würden sich gerne hinstellen, als seien sie die besseren Menschen, so Proll. Dabei würden auch Männer unsittliche Angebote bekommen, weiß sie aus eigener Erfahrung. "Wie oft ist mein Mann schon auf Veranstaltungen angesprochen worden, ob er nicht Lust auf einen Blowjob hat. Das ist ja in Ordnung, sie können ja ihr Glück versuchen. Aber bitte postet dann nicht #metoo, da bekomme ich einen Ausschlag." Und weiter: "Ich sehe meinen Mann auch als Opfer sexueller Gewalt, ich habe immer scherzhaft gesagt: Warum postest du nicht #metoo? Weil er hat zehnmal mehr mitgemacht als ich."

Dass Schauspielerinnen in der Branche mit Fällen wie dem von Harvey Weinstein konfrontiert seien, wolle sie gar nicht bestreiten, sagte Proll. Aber: "Wenn ein Produzent den Sex als Bedingung machen sollte, damit eine Schauspielerin eine Rolle bekommt, dann ist das ein flegelhaftes Verhalten und er ein Trottel, aber es ist keine kriminelle Handlung." Würde ihr das jemals passieren, würde sie "mit so einem Menschen aus eigenem Interesse nicht arbeiten wollen, da verzichte ich freiwillig auf die Rolle".

"Ich habe dieses kollektive Jammern satt"
Die Sexismusdebatte sei für sie daher "mehr als überzogen". "Ich habe dieses kollektive Jammern, das in dieser #metoo-Debatte entstanden ist, satt", so Proll weiter. Männer würden derzeit "unter Generalverdacht" stehen, "sexistisch" zu sein. Deshalb betonte sie noch einmal: "Wenn sich Frauen, die sich über Komplimente beschweren, das Schild umhängen, sexuell belästigt worden zu sein, dann steige ich aus. Wenn es sexuelle Attraktion zwischen Mann und Frau, die auch artikuliert wird, nicht mehr geben darf, ist wirklich jede Kunst, jeder Humor, jedes Spiel zwischen Mann und Frau tot."

explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

(Bild: kmm)