Zu jeder Jahreszeit

Zypern: Großstadtflair und Dorfromantik

Reisen & Urlaub
03.11.2017 10:28

Während sich Zyperns Küstenstädte zu pulsierenden Hafenmetropolen entwickeln, werden in den verschlafenen Bergdörfern noch Traditionen gelebt. Woran denken Sie, wenn Sie an Zypern denken? Sonne und Strand? Mythen und Meer? Sie haben recht. Doch die beliebte Ganzjahresdestination hat weitaus mehr zu bieten.

Bleiben wir in der Gegend rund um den populären Badeort Ayia Napa - der Region Famagusta im Südosten der Insel. Hier gibt es nicht nur die schönsten Strände Zyperns, Famagusta ist zudem eine äußerst fruchtbare Region.

Ein Grund, weshalb hier die besonders saftigen Kartoffeln der Insel geerntet werden, unter anderem die mit der Süßkartoffel verwandte Tarowurzel, von den Einwohnern Kolokasi genannt. Dieses Wurzelgemüse wird vorzugsweise zu Chips verarbeitet. Köstlich!

Kokkinochoria
Fruchtbar ist diese Region aufgrund des hohen Eisenoxidgehalts. Er macht die Erde besonders mineralhaltig und färbt sie zudem rot. Diese Rotfärbung veranlasste dazu, die umliegenden Dörfer abseits der Küste als rote Dörfer, in der Landessprache Kokkinochoria genannt, zu bezeichnen.

Eines davon ist Sotira, rund 15 Minuten von Ayia Napa entfernt. Beim Spaziergang durch die 4250-Seelen-Dorfgemeinde darf ein Besuch einer typisch zypriotischen Taverne nicht fehlen, etwa dem To Ploumin: Zu traditioneller Live-Musik wird im Familienbetrieb köstliche Meze - landestypische Gerichte in mehreren Gängen - serviert.

Omodos
Bereits außerhalb der Region, aber unbedingt einen Besuch wert ist das verschlafene Dorf Omodos im Troodos-Gebirge: Es soll nämlich das schönste Dorf Zyperns sein. In Omodos werden noch Traditionen gelebt. So wird in den romantischen Gassen in kleinen, liebevoll dekorierten Läden Handgemachtes verkauft: Seien es Speisen, Spitze oder Stickereien.  Bekannt ist Omodos für seinen Wein, denn hier wird der edle Dessertwein "Commandaria" produziert, einer der ältesten Weine der Welt und der berühmteste Zyperns. Aufgrund seiner Süße wird er zumeist als Schnaps getrunken und von den Priestern der Insel gerne für die Heilige Kommunion verwendet - etwa im örtlichen Kloster Timios Stavros, dessen Besuch absolut zu empfehlen ist.

Das Winzerdorf zieht zahlreiche Besucher jedoch vor allem wegen seines süßlichen und exklusiv in diesem Ort hergestellten Brotes "Arkatena" an, zubereitet unter anderem mit Zimt, Mastix und Muskatnuss. Es ist in der Bäckerei von George Nicolaou als weiche und zwiebackähnliche Version erhältlich. Unbedingt probieren! Der Besuch einer traditionellen Taverne darf auch in Omodos nicht fehlen. So geht es in die Taverne To Katoi, wo zypriotische Meze auf qualitativ und geschmacklich hohem Niveau in gemütlicher Atmosphäre serviert wird. Und zwischen den Gängen wird zur Abwechslung kein Wein, sondern der ebenfalls in Omodos produzierte Tresterbrand Ziviana gereicht. Durchhalten lohnt sich, denn die Desserts sind ein Traum.

Kap Greco
Bei einem Besuch auf Zypern merkt man schnell: Der Volkssport hier ist Essen. Um all den Kalorien den Kampf anzusagen, lohnt sich ein Besuch des Nationalparks Kap Greco am östlichsten Punkt der Republik Zypern - eine atemberaubende Naturlandschaft und ein Traum für Aktivurlauber. Der Nationalpark bildet zugleich die südöstlichste Spitze der Europäischen Union. Vom Eingang des Parks bis zur Spitze des Kaps trainiert man sich bereits das Dessert ab.

Doch auch zahlreiche Rad- und Wanderstrecken, ein Reichtum an heimischer Flora und Fauna sowie spektakuläre Felsformationen treiben Urlauber in dieses Naturparadies. Besonders die Felsformation Kamara tou Koraka, eine fragile und daher mittlerweile abgesperrte Naturbrücke, ist ein beliebtes Fotomotiv.

Limassol
Und wenn nach der Fülle an Tradition und Natur Sehnsucht nach Großstadttreiben aufkommt, dann ist man in Limassol an der Südküste bestens aufgehoben. Die zweitgrößte Stadt Zyperns hat sich längst zu einer pulsierenden Metropole entwickelt und bietet den größten Hafen der Insel. Dessen moderne Marina samt Flaniermeile und Luxusyachten ist das Glanzlicht von Limassol.

Antiker Höhepunkt der Stadt ist die mittelalterliche Burg im historischen Viertel. Sie ist umgeben von einigen der besten Restaurants der Insel. Der Legende nach heiratete Richard Löwenherz seine Berengaria in deren Kapelle. Überhaupt kommen Archäologieliebhaber nicht zu kurz. Besonders sehenswert sind die Ruinen der antiken Stadt Amathus, benannt nach "Amathusa", Mutter des Königs Kinyras von Paphos, sowie das antike Theater von Kourion.

Wenn der Abschied naht, gibt es abschließend noch einen wunderbaren Anblick - zumindest in der Winterzeit: Denn am nahe des Flughafens gelegenen Salzsee überwintern die vom Kaspischen Meer kommenden Flamingos. Doch egal zu welcher Jahreszeit, ob Bade- oder Aktivurlaub, ob Städte- oder Kulturtrip: Sie werden Zypern lieben!

Eva Bianca Waculik, Kronen Zeitung

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