32.000 € Sachschaden

Besitzer von Asylhotel: “Haben alles mitgenommen”

Österreich
02.11.2017 06:07

"Sie haben alles mitgenommen. Einfach unglaublich!" Seit einem Monat hat der Eigentümer des ehemaligen Asylhotels in Wien-Favoriten, Richard S., seine Immobilie wieder. Der Fonds Soziales Wien hat bereits eine Echtkosten-Abrechnung von der Vereinsführung eingefordert. Kommt die nicht bald auf den Tisch, sind Rückzahlungen fällig. Mitte Dezember möchte der Besitzer das Hotel, das momentan saniert wird, wiedereröffnen.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Vereinsobmann der richtige Betreuer für Flüchtlinge ist", sagt der Besitzer des ehemaligen Hotels Bianca. Er vermietete das gesamte Objekt an einen Integrationsverein, der über Nacht keine Miete mehr zahlte. Der Fonds Soziales Wien finanzierte die Unterbringung der 90 Personen mit zwei Millionen Euro. Der Eigentümer erinnert sich an die Gerichtsverhandlung: "Sogar der Richter war verwundert und stellte dem Vereinsobmann die Frage: 'Was haben Sie eigentlich gelernt?'"

Richard S. findet, die Heimleitung habe versagt: "Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen krass, aber mit einer strafferen Führung wäre das sicherlich alles nicht notwendig gewesen."

Für ihn war die Führung des Flüchtlingsheims inakzeptabel. Schuld an dem Chaos gibt er dem zuständigen Verein, dessen Obmann auch eine Reinigungsfirma betreibt: "Ich unterstelle einmal dem Vereinsobmann, da er nebenbei eine Reinigungsfirma hat, dass er sehr wohl die Reinigung des Hotels in seiner Buchhaltung verrechnet hat und das entsprechend vom Verein an seine Firma überweisen hat lassen, nur eine wöchentliche Reinigung hat es unmöglich gegeben."

Der verdreckte Teppichboden musste letztendlich komplett entfernt werden. Bei der Übersiedelung in ein neues Heim sind Teile der Einrichtung verschwunden: "Ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Heimbewohner darauf angesprochen wurden: 'Leute, wir übersiedeln, nehmt mit, was ihr für notwendig erachtet, alles was nicht nagelfest ist.' Es fehlen das gesamte Bettzeug, Decken, Leintücher, Geschirr, TV-Geräte, Kühlschränke und die Betten. Einfach unglaublich!"

Der Hotelbesitzer hofft nun, falls der Verein in Konkurs geht, dass der Vereinsobmann zumindest privat haftet: "Ich hoffe nur, sollte er den Konkurs anmelden, wovon ich ausgehe, sollte er zumindest in die private Haftung kommen. Diesen Mann ungeschoren davonkommen zu lassen, das sollte nicht sein - und dafür werde ich alles tun."

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