Eine großflächige Werbung für den inhaftierten Führer der verbotenen PKK in allen Grazer Öffis sorgt für Empörung. In Auftrag gegeben hat die "Freiheit für Öcalan"-Kampagne das kurdische Informations-Zentrum. Beim zuständigen Werbeunternehmen Ankünder (gehört zur Holding Graz) entschuldigt man sich für den Fehler.
Hunderte, wenn nicht Tausende Grazer Öffi-Nutzer mussten Dienstagmorgen denken, sie hätten geträumt: "Freiheit für Öcalan", "Free Öcalan" und das Ganze noch einmal auf Türkisch flimmerte da urplötzlich über alle Info-Screens in den Grazer Straßenbahnen und Bussen.
Abdullah Öcalan sitzt in der Türkei in Haft. Er führte die mittlerweile umbenannte PKK (kurdische Arbeiterpartei), die auch brutale Gewalt nicht scheute, und gilt dort heute noch als eine zentrale Figur. Die PKK ist in der EU und den USA verboten und in vielen Ländern als Terrororganisation eingestuft.
Fahrgäste empörten sich zu Recht über die Öcalan-Werbung. Aber wie kam es zu diesem Fehlgriff? Dieter Weber, Chef des Ankünder (gehört zur Holding Graz und kümmert sich um Werbung in den Öffis), ist zerknirscht: "Es tut uns leid, diese Werbung des kurdischen Informations-Zentrums ist durchgerutscht." Nach Beschwerden und einer Anzeige bei der Polizei wurde sie um zehn Uhr am Dienstagvormittag von den Info-Screens entfernt.
Von: Gerald Richter
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