Erstes Schussopfer

So erlebte Wachmann das Blutbad von Las Vegas

Ausland
19.10.2017 02:23

Sechs Minuten bevor Stephen Paddock am 1. Oktober in Las Vegas das Feuer auf Hunderte Besucher eines Musikfestivals eröffnete, schoss er durch die Tür seiner Suite im Mandalay Bay Hotel auf den Wachmann Jesus Campos. Der 25-Jährige wurde am Bein getroffen. Wie er die fürchterlichen Szenen erlebte und dann auch noch zwei Menschen das Leben rettete, erzählte der Mann nun in der US-Fernsehshow von Ellen DeGeneres.

"Es geht mir jeden Tag besser. Langsam, aber doch - sowohl körperlich als auch seelisch", so der 25-Jährige am Mittwoch in der US-Show. Campos war am Abend des Massakers aufgrund einer defekten Tür in die 32. Etage, in der sich Paddock eine Suite gemietet hatte, gerufen worden. Er stellte fest, dass der Zugang zum Stiegenhaus durch etwas blockiert wurde und alarmierte daraufhin die Gebäudetechnik.

Durch geschlossene Zimmertür gefeuert
Anschließend ging er wieder in den Hotelgang des 32. Stockwerks. Hinter Campos fiel eine schwere Zwischentür ins Schloss, durch den Knall dürfte der 64-jährige Schütze aufmerksam geworden sein. Paddock feuerte jedenfalls plötzlich mehrere Schüsse durch seine geschlossene Zimmertür ab.

Wachmann am Bein getroffen
"Ich hörte plötzlich Bohrgeräusche, zumindest dachte ich, dass es solche sind. Ich dachte, die arbeiten hier irgendwo", beschrieb der Wachmann, wie er die lebensbedrohliche Situation zunächst falsch eingeschätzt hatte. Als dem 25-Jährigen jedoch klar wurde, dass es sich bei dem ohrenbetäubenden Lärm um Schüsse handelte, ging er sofort in Deckung. Plötzlich verspürte er einen brennenden Schmerz und merkte, dass sein Bein stark blutete. "Ich habe daraufhin über Funk gemeldet, dass Schüsse gefallen sind", so der sichtlich noch immer unter Schock stehende Wachmann.

"Geh in Deckung, geh in Deckung!"
Gleichzeitig machte sich Gebäudetechniker Stephen Schuck auf den Weg in die 32. Etage, um die blockierte Tür zu reparieren. "Ich habe in diesem Moment nichts Ungewöhnliches erwartet", so Schuck, der neben Campos als Gast von DeGeneres auftrat. Als er den Gang betrat und die Schüsse hörte, interpretierte er diese auch lediglich als Lärm eines Presslufthammers. "Er (Anm.: Campos) rief plötzlich: 'Geh in Deckung, geh in Deckung!' Hätte er nicht geschrien, wäre ich getroffen worden", so Schuck darüber, wie Campos ihm das Leben rettete. Kurz darauf kam auch noch eine Frau aus ihrem Hotelzimmer. "Ich habe ihr gesagt, sie soll wieder hineingehen, weil es nicht sicher ist", erzählte Campos - mit den Tränen ringend - weiter.

Blutigster Massenmord der US-Geschichte
Etwa sechs Minuten nachdem Paddock auf den Hotelgang geschossen hatte, feuerte er minutenlang auf das gegenüber dem Mandalay Bay Hotel gelegene Festivalgelände. 58 Menschen starben, 500 weitere wurden verletzt, ehe sich der Schütze selbst richtete. Das Massaker ging als der blutigste Massenmord in die Geschichte der USA ein. Das Motiv von Paddock ist weiterhin völlig unklar.

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