Langer Weg zurück

Verletzungspech! Iraschko-Stolz kämpft um Olympia

Sport
12.10.2017 08:22

Während die anderen Athletinnen wieder voll im Training stehen, plagt Daniela Iraschko-Stolz eine langwierige Knieverletzung. Im April musste sie zum fünften Mal unters Messer, nachdem sie sich im Training eine Knorpelfraktur im rechten Knie zugezogen hatte. Wie so oft kämpft die Steirerin verbissen um ihr Comeback.

Sie ist Skisprung-Pionierin und Dauerpatientin: 2003 flog Daniela Iraschko-Stolz als erste Skispringerin am Kulm über 200 Meter. Bei der zweiten Weltmeisterschaft 2011 eroberte sie souverän Gold. Im selben Jahr begann auch ihre Verletzungsserie: Kapseleinriss im Knie, Operation am Außenmeniskus. Zwei Jahre später musste sie wegen ihrem Kreuzband unters Messer. 2014 erfolgte ein weiterer Eingriff wegen einer Meniskusverletzung, 2016 eine Operation wegen eines Knorpelschadens. Das hielt sie aber nicht davon ab, weitere Erfolge zu feiern, wie sie mit Olympia-Silber 2014, dem Gesamtweltcupsieg 2014/15 und WM-Bronze 2015 bewies.

"Bin froh, wenn ich eine halbe Stunde schmerzfrei laufen kann"
Im April 2017 stand der nächste Eingriff am Programm. Wieder der Knorpel. Die Operationen zählt sie schon längst nicht mehr, hinter ihrem Comeback-Termin steht ein Fragezeichen. "Der Heilungsverlauf ist leider nicht nach Plan verlaufen. Das kann man nie wissen. Der Knorpel ist leider eine langwierige und mühsame Geschichte. Meine Knie haben ja schon einiges mitgemacht. Jetzt ist ein neuer Knorpelschaden aufgetreten, der behandelt werden muss. Damit die Schmerzen endlich aufhören und ich die Nacht auch wieder durchschlafen kann", erzählt die Steirerin im Gespräch mit krone.at.

Die Sommerbewerbe hat sie heuer ausgelassen. Der Damen-Weltcup startet am 1. Dezember in Lillehammer, wo die 33-Jährige natürlich hofft, dabei zu sein. Aber derzeit geht es nur in kleinen Schritten. "Wenn ich im Training Vollgas gebe, spüre ich es sehr. Da könnte ich keinen Winter durchmachen. Und es macht auch keinen Sinn. Von der Therapie her werde ich super betreut. Aber es wird immer schwieriger, wenn das Knie so oft kaputt war. Ich bin schon froh, wenn ich eine halbe Stunde schmerzfrei laufen kann."

Rücktritt kein Thema
An den Rücktritt denkt Iraschko-Stolz nicht, schließlich stehen im Februar Olympische Spiele am Programm. Und eine Goldmedaille fehlt noch in ihrer Sammlung. "Das ist natürlich jetzt weit weg für mich, aber ich habe Olympia im Kopf. Ich weiß, was mir der Sport bedeutet. Ich habe jetzt im Sommer gemerkt, wo ich nicht Skispringen oder Fußball spielen konnte, da fehlt mir einfach was."

Deshalb will die Weltmeisterin von 2011 alles versuchen. "Wenn man den Schlussstrich zieht, ist es auch ok. Aber daran denke ich nicht. Ich möchte unbedingt zurück. Ich möchte wieder springen, weil es ein Teil von meinem Leben ist, der mir fehlt und der mich glücklich macht. Und dafür kämpfe ich. Was dabei rauskommt, ist eigentlich egal. Aber ich möchte meinem Körper beweisen, dass ich dazu fähig bin."

Mit Wehmut musste Iraschko-Stolz die Sommerbewerbe der Skispringer auf der Couch verfolgen. Viel Freude war hingegen bei den Erfolgen der österreichischen Fußballerinnen dabei.  "Ich hab viele Matches gesehen und mitgefiebert. Ich kenne ja auch viele Spielerinnen durch Wacker Innsbruck. Im Osten Österreichs wird verdammt gute Nachwuchsarbeit geleistet. Der Westen muss da nachziehen. Ich war sehr stolz. Die Mädls sind jung, ihnen gehört die Zukunft."

Stefanie Riegler
Stefanie Riegler
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(Bild: KMM)



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