Witwe wird betreut:

„Ich muss mich erst fangen”

Oberösterreich
10.10.2017 06:16

Ingrid Sch., die Witwe des durch eine Medikamentenverwechslung im LKH Kirchdorf ums Leben gekommenen Helmuth Sch. (61), ist noch schwer geschockt. "Ich brauche psychologische Hilfe", sagt sie. Tief betroffen ist auch Alois H., der für Helmuth Sch. den Notarzt gerufen hatte: "Dass er stirbt, war nicht absehbar."

"Ich muss mich erst fangen", sagt die 58-jährige Witwe aus Attnang-Puchheim. Sie findet seit Tagen kaum mehr Schlaf, liebevolle Freunde und die Familie sind ihr aber eine große Stütze. "Gott sei Dank gibt es sie."
Der Leichnam des Gatten ist von der Gerichtsmedizin noch nicht freigegeben worden. Daher gibt es vorerst auch keinen Begräbnistermin. "Es ist, als ob der Helmuth noch auf dem Ausflug wäre", erklärt Ingrid Sch. Ob sie Klage gegen das Spital einreicht, weiß sie noch nicht: "Ich muss mich erst mit dem Anwalt beraten." Ihr einziger Wunsch: Dass der Todesfall lückenlos aufgeklärt wird.
Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (VP) sichert das zu. Das LKH wurde am Montag von der sanitären Aufsicht erneut auf Verbesserungsmöglichkeiten geprüft. Am Donnerstag gibt es im Landtag eine dringliche SP-Anfrage.

Notarzt gerufen
Bestürzt und traurig über den tragischen Tod von Helmut Sch. ist auch dessen Freund Alois H. aus Rutzenham. Der 77-Jährige hatte am 30. September mit dem pensionierten ÖBB-Elektriker einen Ausflug ins Ennstal gemacht. "Es war ein herrlicher Tag, wir hatten viel Spaß", erzählt er. Bei der Heimfahrt habe Sch. Gesundheitsprobleme - Herzrasen - bekommen. "Ich bin zur Raststätte St. Pankraz, wo der Notarzt gerufen wurde." Sch. sei noch optimistisch gewesen, bald wieder daheim zu sein. "Doch dann hat uns die Ingrid über seinen Tod informiert."

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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