"Krone"-Kolumne

Prohaska: “Eigenen Weg ohne Einflüsterer gehen”

Sport
09.10.2017 12:00

Das sagt "Krone"-Kolumnist zur Teamchef-Suche: Freunderl-Wirtschaft darf bei der Suche nach dem neuen Teamchef kein Thema sein, Peter Schöttel soll in Ruhe den Markt sondieren, ein kleiner Kreis dann Entscheidung treffen.

Ich beneide niemanden von den Herren, die jetzt den nächsten österreichischen Teamchef aussuchen müssen - die Zahl guter und auch freier Leute ist begrenzt, dazu hat sich der ÖFB selbst ja auch Grenzen wie zum Beispiel beim Gehalt des neuen Teamchefs gesetzt.

Einige Punkte, die Peter Schöttel in seiner Antritts-Pressekonferenz als neuer Sportdirektor angesprochen hat, waren für mich klar und sind auch nachvollziehbar:

Sprache: Dass man sich auf einen fixiert, der Deutsch spricht, ist extrem wichtig. Der Fußball ist komplex geworden, was zum Beispiel Taktik und Systeme betrifft, muss sich ein Trainer vor der Mannschaft klar ausdrücken können, ein Dolmetsch kann das gar nicht so übersetzen.

Und wenn man sich die letzten Großereignisse ansieht, so haben immer Mannschaften den Titel geholt, deren Trainer aus dem eigenen Land kam. Der Portugiese Fernando Santos wurde mit Portugal Europameister, der Deutsche Jogi Löw mit Deutschland Weltmeister, die Spanier Luis Aragones und Vicente del Bosque wurden mit Spanien Europa- bzw. Weltmeister.

Otto Rehhagel, der die Griechen 2004 zum EM-Titel geführt hatte, ist die berühmte Ausnahme von der Regel, auch in Österreich haben wir ja mit dem Tschechen Karel Brückner diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht. Also: Deutsch ist Voraussetzung, ein Österreicher wäre natürlich zu bevorzugen.

"Verhaberung": Das darf wirklich kein Thema sein. Logischerweise kennt im Fußball jeder jeden, logischerweise hat Schöttel mit einigen auch im Team zusammengespielt. Die Bayern, wo viele Legenden im Klub arbeiten, sind das beste Gegenbeispiel. Und: Freundschaft hilft dir nichts, wenn du keinen Erfolg hast.

Task Force: Sicher die beste Lösung für eine vernünftige Entscheidungsfindung. Schöttel soll den Markt sondieren, Kandidaten vorschlagen, dann entscheiden fünf Leute: Der ÖFB-Präsident, seine beiden Vizepräsidenten, der Präsident der Bundesliga und ein weiterer Vertreter des ÖFB. Mehr braucht man nicht.

Namen: Klar kann ich jetzt einige nennen - Herzog, Stöger, Hasenhüttl, Hütter, Barisic, Foda. Aber die fallen immer, es bringt nichts, Schöttel das vor die Füße zu werfen. Der Peter soll mit mehreren Kandidaten reden, sich deren Konzepte anhören, dann drei, vier vorschlagen.

Zeitpunkt: Klar, kann man immer spekulieren: Wird einer demnächst "frei", wartet man auf den? Gedankenspiele, es ist gut, dass man sich eine Deadline gesetzt hat, schon Blickrichtung Trainingslager im November - das braucht der neue Mann, ist wichtig.

Es ist zwar keine "Mission Impossible", aber eine heikle Mission für Schöttel und den ÖFB - man soll und darf nicht nach links und rechts schauen, auf Einflüsterer hören, muss seinen eigenen Weg gehen!

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(Bild: KMM)



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