Falsches Medikament

Tödliche Irrtümer gibt’s immer

Oberösterreich
09.10.2017 06:16

Eine Medikamentenverwechslung wie sie vergangene Woche im Kirchdorfer Krankenhaus passiert ist, wo ein 61-jähriger Patient aus Attnang-Puchheim statt einer Herz- eine Dialyse-Infusion verabreicht bekommen hatte, ist leider kein Einzelfall. Immer wieder kommt es in Krankenhäusern zu so fatalen Verwechslungen, die für die betroffenen Patienten auch schon tödlich geendet haben.

"Mir tut der Pfleger leid, er hat es nicht mit Absicht gemacht und bleibt am Ende übrig", hat auch die Witwe Ingrid Sch. (58) aus Attnang-Puchheim, deren Ehemann Helmuth (61) nach der Kalzium-/Kalium-Verwechslung im Kirchdorfer Spital verstorben ist, Mitgefühl.
Drei weitere Fälle, von denen einer tödlich endete, werden untersucht. "Weil auf der Intensivstation jede Medikamenten-Verabreichung genauestens dokumentiert ist, wissen wir, wer wann was gemacht hat", sagt Jutta Oberweger vom Spitalsbetreiber Gespag. Der Pfleger, dem kein absichtliches Fehlverhalten vorgeworfen wird, nahm sich Urlaub und macht sich extreme Vorwürfe.

Verwechslungen
Immer wieder gibt’s Fälle von fatalen Verwechslungen: In Tirol starb ein dreijähriger Bub, der an einem Nierenleiden litt, weil er bei einer Verstopfung einen Phosphat-Einlauf erhalten hatte - der war bei seiner Erkrankung und für Kinder unter 5 Jahren verboten.
In Wien bekam ein an einem Hirntumor leidendes Baby ein falsches Medikament injiziert und fiel ins Koma. Und in der Steiermark starb ein 86-Jähriger nach einer falschen Spritze.
Auch in Kirchdorf soll noch eine hochbetagte Patientin wegen der Kalzium- und Kalium-Verwechslung gestorben sein. Dieser Fall wäre allerdings nie aufgefallen, hätte nicht Helmuth Sch., der ja nicht schwer krank war, aus anfangs unerklärlicher Ursache ein tödliches Nierenversagen erlitten.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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