Statt sich mit "Dirty Campaigning" etwas zurückzuhalten und abzuwarten, schießen manche Sozialdemokraten weiter aus allen Rohren. Nachdem bekannt wurde, dass Ex-Wahlkampfberater Tal Silberstein und ein hochrangiger Mitarbeiter des SPÖ-Wahlkampfteams hinter den Facebook-Seiten "Wir für Sebastian Kurz" und "Die Wahrheit über Sebastian Kurz" stecken, vergleicht nun eine SPÖ-nahe Facebook-Seite den ÖVP-Chef mit Adolf Hitler.
Der ultralinke Ex-Grün-Aktivist Klaus Kufner hat auf Facebook ein Bild gepostet, in dem er ein Wahlkampfplakat von Kurz mit einem Bild von Adolf Hitler vergleicht. Kufner vermutet, der Grafiker der Kurz-Kampagne müsse der Identitären-Bewegung angehören. Und: "Jetzt weiß ich, was mich an diesem Plakat von Sebastian Kurz die ganze Zeit so sehr irritiert hat, ich kannte das Sujet, den grafischen Stil von irgendwo her."
Vergleich mit Massenmörder wohl kein Problem für Kufner
Die Betreiber der Facebook-Seite "Freunde der SPÖ-Oberhausen Organisation" denken da wohl ganz ähnlich und haben den Beitrag gleich auf ihrer Seite geteilt. Mittlerweile ist der Post wieder aus der Chronik dieser Seite verschwunden. Nicht so bei Kufner: Dieser hat wohl keine Bedenken dabei, wenn er den österreichischen Außenminister mit einem Massenmörder vergleicht. Im Impressum der SPÖ-nahen Seite findet sich ein Link zur Website der SPÖ Groß-Enzersdorf.
Der Kurz-Hitler-Vergleich ist keinesfalls der einzige, wie dieser Screenshot zeigt:
Erst am Wochenende war bekannt geworden, dass Silberstein und sein Team hinter zwei brisanten Facebook-Seiten stecken. Entgegen anfänglicher Angaben von Bundeskanzler Christian Kern, wonach die SPÖ nichts davon gewusst habe, stellte sich dann auch noch heraus, dass ein hochrangiger Mitarbeiter des sozialdemokratischen Wahlkampfteams die Seiten nach Silbersteins Verhaftung weitergeführt hatte. Besagter Mitarbeiter befindet sich momentan im Krankenstand und wurde suspendiert.
Matznetter will Silberstein-Vertrag "eher nicht" offenlegen
Seitens der politischen Konkurrenz wird unter anderem gefordert, den Vertrag mit Silberstein offenzulegen, um die Finanzierung der Aktivitäten durchleuchten zu können. Dieser Forderung erteilte der am Wochenende eilends installierte SPÖ-Krisenmanager, der interimistische Bundesgeschäftsführer Christoph Matznetter, am Mittwochabend eine Abfuhr: Ende der Woche soll der Bericht eines Wirtschaftsprüfers vorgelegt werden, der rund 400.000 Euro schwere Silberstein-Vertrag solle darin enthalten sein. Eigens offenlegen wolle man diesen jedoch "eher nicht", so Matznetter laut "Kurier".
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