"Schallangriffe"

USA reduzieren ihr Botschaftspersonal in Kuba

Ausland
29.09.2017 20:35

Wegen angeblicher "Schallangriffe" gegen ihre Botschaftsmitarbeiter in Kuba ziehen die USA mehr als die Hälfte ihres Personals aus der Vertretung ab. Bis die kubanische Regierung "die Sicherheit der US-Regierungsbeschäftigten sicherstellen kann", werde es in der Botschaft in Havanna nur noch eine Notbesetzung geben, sagte am Freitag ein hochrangiger Mitarbeiter des US-Außenministeriums. Die dortige Ausstellung von Visa werde für unbefristete Zeit eingestellt.

US-Außenminister Rex Tillerson versicherte jedoch, dass die erst vor zwei Jahren wieder aufgenommenen diplomatischen Beziehungen zu dem Karibikstaat nicht abgebrochen werden sollen. Kuba habe zugesichert, die Attacken zu untersuchen, und die US-Regierung werde mit Havanna weiterhin bei diesen Untersuchungen "kooperieren". Kubas Außenminister Bruno Rodriguez Parrilla hatte allerdings vergangene Woche mitgeteilt, dass die Behörden seines Landes keine Belege für die "Akustik-Attacken" gefunden hätten.

21 US-Bürger mussten behandelt werden
Nach US-Angaben erlitten 21 Botschaftsmitarbeiter gesundheitliche Schäden durch akustische Attacken, die vergangenes Jahr begonnen hätten. Sie hätten "schwere Verletzungen" wie Gehörverlust, Sehprobleme, Gleichgewichtsstörungen, Müdigkeitsanfälle und Schlafstörungen davongetragen, sagte der Ministeriumsmitarbeiter.

US-Regierungsvertreter hatten zuvor in US-Medien den Verdacht geäußert, dass die Botschaftsmitarbeiter mit Schallgeräten innerhalb oder außerhalb ihrer Wohnungen in Havanna angegriffen worden seien. Washington beschuldigt die kubanische Regierung jedoch nicht, selber hinter den angeblichen Angriffen zu stecken. Die US-Regierung hat aber wiederholt gewarnt, dass Havanna für die Sicherheit ausländischer Bürger innerhalb des kubanischen Staatsgebiets verantwortlich sei.

Auch kanadische Staatsbürger betroffen
Auch Mitarbeiter der kanadischen Botschaft in Havanna und deren Familien sollen von den angeblichen "Akustik-Attacken" betroffen sein. Aus dem Umfeld der dortigen kanadischen Vertretung verlautete, mehr als fünf Familien litten unter Beschwerden, darunter mehrere Kinder.

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