Tourismus

Auf der Postalm wird Ski gefahren!

Salzburg
26.09.2017 20:50

"Weil i wü' Schifoan" Ein wenig schienen Michael Proksch und Linus Pilar am Dienstag den Austropophit auf den Lippen gehabt zu haben, als bei der Tagsatzung am Salzburger Landesgericht der Sanierungsplan für die Postalm abgesegnet wurde. Eine große Mehrheit der Gläubiger sagte "ja" zu den 20 Prozent.

Viel Hoffnung hatte man nicht mehr für den Skibetrieb auf der Postalm zwischen Abtenau und Strobl, doch dann kam alles anders: Die Stammgäste Michael Proksch und Linus Pilar kauften die Pleite-Lifte, führten konstruktive Verhandlungen mit Gläubigern, Straßengesellschaft, Gemeinden, Tourismusverbänden, Landeshauptmann und Grundstücksbesitzern. Seit Dienstagmittag steht nun fest: Auf der Postalm wird im kommenden Winter wieder Ski gefahren!

Auch Raiffeisen sagte "ja" zum Postalm-Deal
"Die Gläubiger haben der 20 Prozent-Quote zugestimmt. Mit Raiffeisen haben wir uns am Montagabend geeinigt", erklärte ein sichtlich erleichterter Proksch der "Krone". Die Gemeinde Strobl mit Bürgermeister Josef Weikinger hatte schon zuvor zugesichert, auf 180.000 Euro zu verzichten und so "Starthilfe" zu leisten.

Saisonkartenverkauf startet am 9. Oktober
Damit ist der Konkurs - vorerst - vom Tisch, jetzt schaut man in die Zukunft. "Anfang Oktober werden wir mit der Revision der Lifte beginnen. Gespräche mit dem Personal haben teilweise schon stattgefunden. Dann setzen wir uns mit den Skiclubs in Verbindung und machen Werbung", so Proksch und fängt gleich damit an: "Der Vorverkauf startet am 9. Oktober. Die Saisonkarten kosten im Vorverkauf bis 31. Oktober 198 Euro für Erwachsene, 144 Euro für Jugendliche und 99 Euro für Kinder." Und die beiden Liftbetreiber versichern: "Das wird der letzte Winter, in dem wir komplett vom Naturschnee abhängig sind." Wie berichtet, soll schon 2018 eine Beschneiungsanlage kommen und dann auch der Skischullift ersetzt werden. Eine Million Euro werden in die überfällige Modernisierung fließen. Dafür wird es - ein schlüssiges Konzept vorausgesetzt - auch bis zu 330.000 Euro Steuergeld als Unterstützung geben.

Noch nicht ganz fest steht, ob im kommenden Winter alle Lifte eingeschaltet werden. "Je nach Wirtschaftlichkeit werden wir das entscheiden, aber der Vollbetrieb ist unser Ziel", so Proksch und Pilar. Die Welt auf der Postalm schaut nach der Pleite im Juli nur zwei Monate später besser aus. Das kann man vom zweiten, krisengeschüttelten Skigebiet Gaißau-Hintersee nicht behaupten. Dort herrscht Schweigen. Dass der chinesische Hauptbesitzer im Winter aufsperrt, glaubt niemand. Die Gastronomen und Vermieter in der Region sind schon auf der Suche nach Alternativen, um den Skigästen bei den kleinen, regionalen Liften wenigstens Anfängerkurse bieten zu können.

Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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