Geständnis

Betäubtes Raubopfer erstickt

Oberösterreich
13.09.2017 16:33

Zuerst tischte er wieder Halbwahrheiten auf, verstrickte sich in Widersprüche, doch dann legte Musiker Richard H. (24) ein umfassendes Geständnis ab. Der Tod des reichen Salzburgers Roland Krenn (63) war ein "Unfall" bei einem geplanten Raubüberfall, zu dem ihn ein Innviertler Wirt gedrängt hätte.

"Weil er von mir 10.000 Euro für konsumiertes Kokain wollte, hat er mir sogar einen Bodyguard geschickt, der mich geschlagen und gewürgt hat - dann hat er gemeint, ich soll unseren Freund, den vermögenden Salzburger Roland Krenn, betäuben und ausrauben. Er hätte so etwas auch schon zweimal gemacht", belastet der Mindestsicherungsempfänger aus Ebenau den wegen Spielsucht verschuldeten Gastwirt Robert Sch. (28) aus Haigermoos.

"Habe ihn extra in Seitenlage gedreht, damit er atmen kann"
In seinem Geständnis berichtet Richard H., wie er  den Überfall auf Krenn vorbereitet hatte, dafür gemeinsam mit seiner inzwischen ebenfalls verhafteten Freundin Anna M. (20) Schlaftabletten besorgte, die er in weiße Pralinen mischte, dann Krenn zum Essen einlud. Nach Salat mit Garnelen gab’s die präparierte Nachspeise. Als das Opfer schon fast schlief, brachten es Richard H. und seine Freundin in dessen Salzburger Villa, knebelten es mit Klebeband, fesselten es mit Kabelbindern und zogen ihm einen Sack über den Kopf: "Wir haben ihn extra in Seitenlage gedreht, damit er gut atmen kann."

Chemikalien gegen verräterischen Verwesungsgeruch
Als er aber später nach dem Opfer sah, war es erstickt. Tagelang versteckte H. die Leiche im Kofferraum, brachte sie dann zum Gastwirt nach Haigermoos. Erst wollte man den Toten im Wald vergraben, dann verbrennen und versteckte ihn schließlich in einem Sautrog im Stall. Gegen den verräterischen Verwesungsgeruch wurde die Leiche mit Chemikalien überschüttet. Tage später soll Robert Sch. aus der Villa des Opfers alles Wertvolle geplündert haben.

Nach der Verhaftung leugneten beide Verdächtige, bis ein abgefangener Brief des Musikers an seine Freundin Details verriet.

Johann Haginger / Kronen Zeitung

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