Wohnort-Schwindel

47.320 Euro: Frau kassiert Kindergeld doppelt!

Österreich
12.09.2017 07:25

Wer Finanzamtformulare wissentlich falsch ausfüllt, muss mit einer Betrugsanklage rechnen - diese Lehre muss eine 49-Jährige ziehen. Sie hatte einen ständigen Wohnort im Tiroler Unterland angegeben, obwohl sie in Wahrheit in München lebt. Dadurch flossen unrechtmäßig 47.320 Euro Kindergeld und Familienbeihilfe.

Die Angestellte ist geschieden und hat zwei Kinder im Alter von 16 und elf Jahren. Dafür kassierte sie jahrelang Familienbeihilfe und Kindergeld - und zwar sowohl von Österreich als auch von Deutschland.

"Ich pendle oft von München heim nach Tirol, weil ich nach meinem kranken Vater schauen muss", erklärte die Angeklagte am Montag am Landesgericht. Das heiße aber noch lange nicht, dass der Lebensmittelpunkt wie angegeben im Unterland sei, belehrte sie der Richter.

Finanzieller Engpass, weil Ex-Mann nie half
Als Motiv gab die Frau, die sich trotz guten Verdienstes in Privatinsolvenz befindet, finanzielle Engpässe an: "Mein Ex-Mann hat kaum Geld heimgebracht und es lieber für seine Affären ausgegeben. Auch jetzt zahlt er mir nichts." Ausgerechnet der Ex-Mann war es auch, der mit einem Anruf beim Finanzamt Kufstein/Schwaz den Wohnort-Schwindel auffliegen ließ.

Aufgrund der hohen Summe und des langen Zeitraums plädierte die Staatsanwältin gegen eine Diversion mit Straffreiheit. Dies sah auch der Richter so und verhängte gegen die geständige Frau ("Ich bereue es wahnsinnig und zahle bereits zurück") neun Monate bedingte Haft mit einer Probezeit von drei Jahren. Die Angeklagte nahm sofort an, doch das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Andreas Moser, Kronen Zeitung

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