Mehr Kontrollen

Alkolenker ins Visier nehmen

Oberösterreich
04.09.2017 15:42

Immer mehr Alkolenker sehen Rot! Im Vollrausch lieferte ein Weißrusse eine Amokfahrt mit seinem Lkw auf der A 1, in Traun drehte ein Alkolenker durch, in Frankenburg sowie Neuhofen attackierten betrunkene Fahrer die Beamten. Verkehrsexperten fordern als Gegenmaßnahme noch intensivere Alkoholkontrollen.

Ganze 24 Kilometer donnerte ein völlig betrunkener Lkw-Lenker (25), wie von uns berichtet, ab Ansfelden  über die Westautobahn und rammte dabei auch ein Polizeiauto. Wenige Stunden später krachte ein Alkolenker (25) aus Linz gegen eine Tram in Traun und sah bei der Einvernahme Rot. Ähnlich rabiat und aggressiv waren zuvor schon ein 2,46-Promille-Lenker (28) in Frankenburg, den Zeugen stoppten, sowie ein 34-Jähriger, der mit 1,7 Promille am Steuer in Neuhofen an der Krems nach einer Verfolgungsjagd von der Polizei gestoppt worden war.

496 Unfälle durch Alkohol
Wie gefährlich Alkohol am Steuer ist, das zeigen die Zahlen: Bei 406 Alk-Unfällen im Vorjahr wurden 528 Personen verletzt, sechs kamen ums Leben. Als eine wirksame Maßnahme im Kampf gegen betrunkene Fahrer werden von Experten mehr Kontrollen angesehen.

162.000 Vortests

Allein in Oberösterreich wurden im vorigen Jahr  nur 162.000 Vortests durchgeführt - zwei Jahre zuvor waren es hingegen noch 172.000. "Die Zahlen sind zwar noch auf hohem  Niveau, sollten auf jeden Fall aber noch intensiviert werden. Je dichter das Netz an Kontrollen ist, desto größer ist die Abschreckung, sich betrunken ans Steuer zu setzen", glaubt Marion Seidenberger vom ÖAMTC.

Warum Lenker unter Alkoholeinfluss oft so aggressiv und rabiat gegen Polizeibeamte reagieren, erklärt Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.

"Krone": Zuletzt reagierten etliche betrunkene Lenker in Oberösterreich aggressiv. Gibt’s dafür Gründe?
Marion Seidenberger: Bei einer Gruppe erzeugt der Alkohol Müdigkeit, bei einer andere wieder wirkt er sehr energiesteigernd. Er steigert die Motivation, die Leute werden sozusagen überaktiv.

"Krone":Was aber zumeist unangenehme Folgen haben kann.
Seidenberger: Sie vergessen alle Regeln und auch Schranken, fühlen sich selbst gut drauf und glauben, dass sie alles im Griff haben. Dabei vergessen sie aber natürlich völlig, dass der Alkohol ja sie total im Griff hat.

"Krone": Andere müssen dann für dieses Verhalten büßen.
Seidenberger: Ja, sie lassen ihre völlig übersteigerte Aktivität dann als Aggression an unschuldigen Opfern aus, wenn sie zum Beispiel bei einer Kontrolle von Polizeibeamten angehalten und für ihr Fehlverhalten bestraft werden.

"Krone":Dieses Problem wird von den Männern dominiert.
Seidenberger: Das ist ganz eindeutig so. Sie sind auch mit überwiegender Mehrheit an Unfällen beteiligt, das weibliche Geschlecht ist da in der Minderheit.

Johannes Nöbauer, Kronen-Zeitung

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