Heiratsschwindler

Welserin fiel zwei Mal auf Liebesschmäh hinein

Oberösterreich
01.09.2017 15:55

Ihre Einsamkeit und ihre Gutgläubigkeit wurden einer 53-Jährigen in Wels gleich zwei Mal zum Verhängnis. Die Frau fiel auf Heiratsschwindler herein, die sie über Facebook kontaktierten. Prompt gerieten beide "Herren" plötzlich in eine Notlage und benötigten dringend Geld. Ihr willfähriges Opfer überwies den Gaunern in mehreren Tranchen insgesamt 9340 € auf verschiedene Konten.

Die Methode nennt sich im internationalen Fachjargon "Love Scam" oder "Romantic Scam" und wird meist von Gaunersyndikaten aus Nigeria oder Ghana angewandt, die sich mit gefälschten Persönlichkeitsprofilen in Facebook auf die Jagd nach einsamen Herzen im reichen Europa machen. Dabei geben sich die "Scammer" meist als betuchte und fesche amerikanische oder britische Singles aus.

Als erstes meldete sich "Michael"
Im aktuellen Fall wurde die 53-jährige Welserin von einem Mann, der sich Michael nannte, kontaktiert. Er behauptete, eine Frau zu suchen und sie heiraten zu wollen. Damit hatte der Betrüger die beinahe auch schon kriminell naive Welserin quasi am Haken. Denn der professionelle Gauner schrieb ihr bereits in der nächsten Nachricht, dass er beim Zoll festsitze und Geld brauche, damit er nicht eingesperrt werde, denn er habe einen Koffer mit Gold bei sich.

Nach der Überweisung brach Kontakt sofort ab
Die leichtgläubige Welserin überwies dem Wildfremden daraufhin tatsächlich in drei Tranchen auf verschiedene Konten 4400 Euro. Nach der edlen Spende brach der Kontakt sofort ab, der Kriminelle hatte genug eingenommen und ging auf Nummer sicher.

Und dann kam "Albert"
Das war im September 2016. Am 15. März bekam die Welserin erneut über Facebook eine Anfrage. Diesmal wollte sie ein gewisser Albert heiraten und forderte auch gleich Geld. Die 53-Jährige war aus dem Schaden im Herbst nicht klug geworden und überwies auch diesem Verbrecher - möglicherweise war es ohnehin der selbe Täter mit einer neuen falschen Identität - mittels vier Überweisungen auf drei Konten 4940 Euro. Das Geld - insgesamt handelt es sich um 9340 Euro - ist futsch. Die verspätete Anzeige macht die Ermittlungen nicht leichter.


Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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