City-Trip

Schlaflos in Oslo

Reisen & Urlaub
21.08.2017 11:27

Die langen Tage in Norwegens Hauptstadt eignen sich perfekt für einen City-Trip.

Ganze fünf Jahre mussten die Zisterzienser-Mönche der Insel Hovedoya im Mittelalter auf die Antwort aus dem Vatikan warten, damit sie die Erlaubnis erhielten, von 20 Uhr bis 6 Uhr Früh Nachtruhe zu halten. Denn eigentlich hätten sie mit den ersten Sonnenstrahlen aufstehen und mit Einbruch der Dunkelheit zu Bett gehen müssen. Doch im Sommer wird es bei uns ja nie richtig Nacht!", erfahren wir auf unserer zweistündigen Bootstour durch den Oslofjord. Und das haben wir selber auch schon festgestellt. Scheint der Tag dadurch doch tatsächlich mehr als 24 Stunden zu haben. Also jede Menge Zeit, Oslo und Umgebung zu erkunden.

Oslofjord
Rein geologisch gesehen ist der Oslofjord, auch wenn er so heißt, kein von Gletschern geformter Fjord. Was seiner Beliebtheit und Faszination aber keinen Abbruch tut. Die Inseln mit den kleinen färbigen Häusern komplettieren den Eindruck der norwegischen Romantik und Idylle. Etliche davon befinden sich in Privatbesitz. Es wundert nicht, dass die Eigentümer staatliche Angebote für einen Kauf ausschlagen. Auch wenn die Versorgung - vor allem im Winter, wenn der Oslofjord zufrieren kann - manchmal beschwerlich ist.

Vom Wasser aus bietet sich auch gleich der beste Blick auf etliche der Höhepunkte der norwegischen Hauptstadt. Das 2008 neu errichtete Opernhaus strahlt mit seinem weißen Marmor schon von einiger Entfernung wie ein Eisberg. Das begehbare Dach ist ein beliebter Platz zum kurz Ausruhen, Durchatmen und Beobachten.

Holmenkollen
Die Skisprungschanze Holmenkollen schmiegt sich ein Stück außerhalb der Innenstadt an den Berg. Besonders Wagemutige trauen sich via Zipline, die Schanze zu bezwingen, und können sich dabei ein wenig in die tollkühnen Wintersportler hineinversetzen, wenn sie über den Schanzentisch zischen. Wer es nicht so rasant möchte, genießt einfach den Ausblick von der Aussichtsplattform und fährt anschließend wieder mit dem Lift hinunter.

Das Rathaus und der Friedensnobelpreis
Einmal im Jahr, am 10. Dezember, hat das 1950 offiziell eingeweihte Rathaus seinen großen Auftritt. An diesem Tag wird in dem imposanten roten Backsteinbau der Friedensnobelpreis überreicht. Wieso er hier vergeben und nicht wie alle anderen Auszeichnungen in Stockholm verliehen wird, ist nicht gänzlich geklärt. Fest steht, dass Alfred Nobel es so verfügt hat. Viele Informationen über die bisherigen Preisträger finden sich im Friedensnobelpreis-Museum - gleich neben dem Rathaus gelegen.

Munch- und Wikinger-Museum
Einer der berühmtesten Norweger, Edvard Munch, vermachte der Stadt 1100 Gemälde, 15.500 Grafiken und 4700 Zeichnungen. Doch sein berühmtestes Werk, den "Schrei", sucht man im Munch-Museum vergebens. Der hängt in der Nationalgalerie - und die ist donnerstags sogar bei freiem Eintritt zu besichtigen. Noch mehr Museen locken auf die Halbinsel Bygdoy: Neben dem Frammuseum - es widmet sich der Geschichte der norwegischen Polarforschungsreisen -, dem Norwegischen Seefahrtsmuseum, dem Kon-Tiki-Museum und dem Norwegischen Volksmuseum - ein Freilichtmuseum - fasziniert das Vikingskipshuset (Wikingermuseum) besonders. Drei bestens erhaltene Wikingerschiffe, Knochenfunde und viele Gebrauchsgegenstände der seefahrenden Nordmänner geben Aufschluss über ihre Lebensweise und den Alltag in der rauen Zeit des 9. Jahrhunderts.

Auch wenn die Temperaturen selbst im Sommer nicht gar so hoch steigen, verbringen die Einheimischen gerne Zeit im Freien. In sämtlichen Parks und Grünflächen (z. B. der Frognerparken) wird gepicknickt und der Feierabend genossen. Und das kann bis ziemlich lang in die Nacht dauern, denn die Sonne geht ja erst sehr spät - oder ziemlich früh, wie man es sehen möchte - unter.

Elisabeth Salvador, Kronen Zeitung

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