Die italienische Tennis-Spielerin Sara Errani, die 2012 im Finale von Roland Garros gestanden war, ist schon in den ersten Monaten des Jahres positiv auf das verbotene Medikament Anastrozol getestet worden. Dies berichteten am Montag zwei italienische Zeitungen über die aktuelle Nummer 98 im WTA-Ranking, die 2013 Weltranglisten-Fünfte gewesen war.
Das Arzneimittel wird zur Behandlung von Brustkrebs verwendet, dient allerdings auch zur Verschleierung der Einnahme von anderen illegalen Substanzen. Vergangenes Jahr war auch der italienische Ruderer Niccolo Mornati der Einnahme derselben Substanz überführt und für vier Jahre gesperrt worden. Nach einer erfolgreichen Berufung wurde der Bann auf zwei Jahre reduziert.
Sperre bestätigt
Der internationale Tennisverband (ITF) bestätigte am Montagnachmittag die positive Dopingprobe und suspendierte Errani für zwei Monate, beginnend mit 3. August. Errani habe am 16. Februar bei einem Test außerhalb eines Wettkampfes eine auf den Aromatasehemmer Letrozol positive Probe abgeliefert, teilte die ITF in einer Aussendung mit.
Bereits im April habe die Italienerin den Verstoß zugegeben. Im Juli sei eine Anhörung vor einem unabhängigen Gremium erfolgt, dieses habe nun die Zwei-Monatssperre verhängt und entschieden, alle Resultate zwischen 16. Februar und 7. Juni, dem Datum ihres folgenden und negativen Tests, zu streichen. Dies bedeute einen Verlust der Preisgelder ebenso wie der Weltranglistenpunkte.
Krebsmittel der Mutter schuld
Wie das Urteil näher ausführt, habe Sara Errani bei der Anhörung erklärt, irrtümlich das Krebs-Medikament ihrer Mutter eingenommen zu haben. Errani vermutete, eine der Tabletten, die nahe der Küchenarbeitsplatte aufbewahrt worden seien, sei in eine von ihr zubereitete Mahlzeit gefallen.
Das Tribunal erklärte die Angaben Erranis für "absolut glaubwürdig" und kam zum Schluss, dass kein schwerer Fehler bzw. keine schwere Fahrlässigkeit vorliege. Errani sei zudem unbescholten und habe glaubhaft versichern können, ansonsten sehr sorgfältig Vorkehrungen zu treffen, um die Anti-Doping-Bestimmungen einzuhalten.
"Ich habe nie in meinem Leben und nie in meiner Karriere verbotene Substanzen eingenommen", schrieb die Tennisspielerin auf ihrer Facebook-Seite.
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