Streit um Rettung

Privater Transport: Sturz, Gehirnerschütterung

Österreich
28.07.2017 06:01

"Das ist eine Katastrophe, dass so etwas genau jetzt passiert!", bringt es der Chef einer Firma, die Krankentransporte durchführt, auf den Punkt. Was passiert ist: Sein Fahrer bringt eine Pensionistin zu ihrer Ärztin, die Patientin stürzt auf der Straße und wird blutüberströmt zur Medizinerin gebracht: schwere Gehirnerschütterung!

Die Patientin heißt Ernestine S., ist 76 Jahre alt und muss einmal im Monat wegen einer Infusion zu Dr. Karin Unger, die ihre Ordination in Hietzing hat. Gebracht wird die Patientin immer mit einem privaten Krankentransport. Auch am Dienstag kam die Dame bei Frau Dr. Unger an. Allerdings blutüberströmt.

"Fahrer war auch gleich wieder weg"
"Der Mann vom Fahrtendienst erklärte mir, der Rollstuhl mit meiner Patientin sei nach hinten gekippt. Mehr konnte er mir im gebrochenen Deutsch nicht mitteilen und war auch gleich wieder weg", so die Expertin für Neurologie. Die Diagnose: Rissquetschwunde am Hinterkopf, schwere Gehirnerschütterung. Dr. Unger wählt die Rettung, Ernestine S. wird ins Krankenhaus gebracht.

Der Unfall ereignete sich mitten in der Diskussion um den Sparkurs der Wiener Gebietskrankenkasse und das finanzielle Aushungern der Rettungsdienste, die ihre Patienten an billige Krankentransporte verlieren.

Unterschiedliche Darstellungen des Vorfalls
Donnerstagvormittag war der Chef der Firma noch gesprächig, erklärte der "Krone": "Laut dem internen Bericht hat der Fahrer die Patientin im Wagen im Rollstuhl sitzend zur Neurologin gebracht und dort mit einem Hebelift ausgeladen. Die Patientin ist dann umgekippt, weil sie nach einer Tasche greifen wollte." Am Nachmittag wollte der Chef nicht mehr mit der "Krone" reden.

Die Patientin selbst sagt: "Ich sitze während der Fahrt nicht im Rollstuhl, weil mir schlecht wird. Ich weiß noch, dass ich ausgestiegen bin. Dann hab ich ein Blackout."

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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