Anhand von Persönlichkeitsprofilen von verstorbenen oder bereits verurteilten Kriminellen sollen riskante Personen frühzeitig identifiziert werden, noch bevor sie ein Verbrechen tatsächlich begehen können. "Meine Vision ist es, dass wir für London wissen, wer diese 100 gefährlichsten Personen sind", meint Laura Richards, Leiterin der HPU, ), einer Abteilung von Scottland Yard.
Neben den Profilen von verstorbenen Verbrechern werden auch aus Gesprächsdaten mit verurteilten Mördern sowie aus wissenschaftlichen Erkenntnissen aller Art Merkmale herausgearbeitet, anhand derer potenzielle Mörder identifiziert werden können. Richards ist überzeugt, dass man die riskanten Menschen erkennt, wenn alle Daten zusammengetragen werden.
Kritiker sprechen davon, dass Großbritannien "schlafwandelnd" in einen Überwachungsstaat übergehe. Datenschützer Simon Davies meint: "Es ist zwar das Recht und die Aufgabe der Polizei, Verbrechen zu verhindern und Verdächtige um Auge zu behalten, jedoch ist es unanständig eine 'potenzielle Verbrecher Liste' mit Personen zu führen, die eine Straftat begehen könnten."
Laut Times Online ist die erstellte Datenbank bereits seit zwei Monaten in einigen Stadtbezirken Londons im Einsatz. Zugriff auf die Namen auf der Liste scheinen nicht nur Polizisten, sondern auch andere Behörden zu haben, um Gewalttaten zu verhindern. Im Augenblick beschränke man sich jedoch auf Menschen, die bereits durch Gewalt in der Familie aufgefallen sind. (pte)
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