Festspielsommer

Macht! Das Verführungs-Monster

Salzburg
16.07.2017 20:46

Sie ist ein Spiegel, ein Reflektor eines Menschen oder einer Gruppe. Ein politischer, gesellschaftlicher und sozialer "Scheinwerfer". Sie kann erheben und stürzen, sie kann in gloriosem Glanz begangen werden und in die Finsternis führen: Macht ist das zentrale Thema der Festspiele 2017, vertiefend dazu drei Symposien.

Zerstörerisch, verlockend, abstoßend, repressiv und förderlich für entschlossenen Ehrgeiz: Macht lässt sich nicht nur im Großen orten und festmachen, desgleichen ist sie Realität im Kleinen. Ein autoritärer Staatspräsident hat wohl eine entschieden heftigere Hebelwirkung, doch jemanden in Abhängigkeit zu bringen, ist ebenso bedeutsam und nur die untere Stufe der Hierarchie-Pyramide. Beispiele? Gegenwärtig jeden Tag.

Salzburger Festspiele: Drei Symposien vertiefen das Kernthema der Kunst

Dieser rote Faden bestimmt in weiten Teilen das Programm des Intendanten Markus Hinterhäuser. In Mozarts "Clemenza di Tito" geht es um die Macht des Vergebens als Kehrseite der Verdammung, in "Aida" um die Eroberer-Macht und die Verlierer-Ohnmacht, "Lady Macbeth von Mzensk" mordet gegen das System der Unterdrückung, Bergs "Wozzeck" ist ein Aufschrei einer Kreatur, Aribert Reimanns "Lear" führt - frei nach Shakespeare - vor, wie Gewalt und Verblendung in Zerstörung münden. Wedekind nannte "Lulu" eine "Monstretragödie".

An drei Vormittagen disputieren gelehrte Menschen: Am 31. Juli Svenja Flaßpöhler, Reinhard Haller, Gregor Maria Hoff; am 10. August Ilija Trojanow, Konrad Paul Liessmann, Doris Knecht; am 17. August Oliver Rathkolb, Bernd Feuchtner und Wolf Biermann, jeweils 10 Uhr, Schüttkasten und Aula. Anmeldung erforderlich: office@festspielfreunde.at

Hans Langwallner, Kronen Zeitung

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