Kindergarten-Raub

Vater des Täters: “Das wäre zu verhindern gewesen”

Österreich
10.07.2017 16:20

Es ist selten, dass sich Verwandte von Ex-Häftlingen und mutmaßlichen Wiederholungstätern zu Wort melden. Adolf R. hat es getan. Er ist Vater jenes Mannes (28), der in Wien eine Kindergärtnerin ausgeraubt hat, während die Kleinen schliefen. "Das wäre zu verhindern gewesen", erhebt der Unternehmer schwere Vorwürfe ...

Adolf R. ist Vater von fünf Kindern - vier Buben, einem Mädchen. Raimund (28), sein Zweitältester, hat vergangene Woche für Schlagzeilen gesorgt. Wie berichtet, verschaffte er sich Zugang in einen Kindergarten in Meidling, zückte ein Messer und forderte von der Kindergärtnerin Geld für Drogen. Er flüchtete mit 50 Euro. Sein Vater sagt: "Ich verabscheue, was er getan hat, aber es ist sozusagen ein hausgemachtes Problem."

"Fünfeinhalb Jahre gab es keine Therapie"
Fünfeinhalb Jahre lang saß Raimund zuvor bereits im Gefängnis, nachdem er einst eine Trafik überfallen hatte. Auch damals war es Beschaffungskriminalität. Hinter Gittern habe sich nichts geändert. "Fünfeinhalb Jahre gab es keine Therapie", kritisiert R. "Er wurde dort weitergefüttert mit Drogen, nur damit die ihre Ruhe haben", so der Vorwurf. Im Juni 2016 durfte Raimund raus, von Papa Adolf bekam er eine Wohnung, ein Auto.

Doch auf Bewährungsauflagen soll der Sohn gepfiffen haben, jeder Harntest verlief positiv. "Ich hab' das am Gericht gesagt, es war ihnen egal. Ich hab' gefleht, sperrts ihn ein, bevor etwas passiert."

"Gefängnis muss Therapie sein", sagt der 52-Jährige - "keine Dealerwerkstätte". Für Raimund ist es zu spät. Er sitzt in U-Haft, die Anklage: schwerer Raub.

Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung

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