Reformklausur

ÖGB-Reform geht in die Zielgerade

Österreich
22.11.2006 10:55
Die künftige Struktur der Gewerkschaft ist schon zu Beginn der dreitägigen ÖGB-Reformklausur im Wiener Museumsquartier praktisch fix. Die Spitzen der Einzelgewerkschaften sowie ÖGB- Präsident Hundstorfer bestätigten am Mittwochvormittag, dass sich ein Erhalt der Einzelgewerkschaften abzeichne, die sich zu einigen größeren Blöcken zusammenschließen werden.

Damit ist das Modell der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) einer Auflösung der Teilorganisationen fürs Erste vom Tisch. Dies wurde auch von GPA-Chef Katzian bestätigt.

Er gehe davon aus, dass sich das Blöcke-Modell durchsetzen werde. Sein Vorschlag, die Teilgewerkschaften zu Gunsten einer stärkeren Dachorganisation abzuschaffen, sei "noch nicht mehrheitsfähig".

Finanzübereinkommen kein Thema
ÖGB-Präsident Hundstorfer meinte zur Strukturdebatte, es gehe in die Richtung, dass sich "im Laufe der Geschichte" drei bis vier Blöcke bilden, die sich dann "im Laufe der Geschichte" weiterentwickeln könnten. Ob angesichts des Blöckemodells und des Sparzwangs im Gefolge des BAWAG-Debakels nun weniger Geld von den Teilorganisationen an die Zentrale fließen werde, wollte der ÖGB-Chef nicht beurteilen. Das neue Finanzübereinkommen werde in den drei Tagen kein Thema sein.

Mehr Frauen, Demokratisierung und Höchsteinkommen
Zumindest inhaltlich möchte man sich in den kommenden 72 Stunden aber tatsächlich neu aufstellen. So sollen etwa die Bestellung der künftigen Gremien mit einer Stärkung der Frauenquote, eine gewisse Demokratisierung bei den Personalbestellungen oder aber auch ein Höchsteinkommen für Gewerkschaftsfunktionäre Thema sein. Geplant ist jedenfalls, dass nach Abschluss der Konferenz die Ergebnisse in eine Art Leitantrag für den Bundeskongress im Jänner gegossen werden.

Nicht besprochen werden während der Tagung Personalia, es gilt allerdings als wahrscheinlich, dass der geschäftsführende ÖGB-Chef Hundstorfer im Jänner dann auch zum ordentlichen Präsidenten gewählt wird.

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