Fünfte Geheimmission

Mini-Shuttle X-37B wird im August erneut starten

Wissenschaft
12.06.2017 09:31

Der geheimnisumwitterte Raumgleiter X-37B der US Air Force, über dessen genauen Zweck man sich in Schweigen hüllt, wird im August neuerlich zu einer Mission in der Erdumlaufbahn aufbrechen. Den Transport von X-37B in seinen Orbit wird dieses Mal eine Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX übernehmen. Das unbemannte Mini-Shuttle war erst am 8. Mai nach 718 Tagen im All auf die Erde zurückgekehrt (siehe Video).

Dass SpaceX das Shuttle in seine Umlaufbahn um die Erde befördern wird, kommt auch für Beobachter ein wenig überraschend. Die bisherigen Starts des Raumschiffes waren jeweils mit einer "Atlas V"-Rakete der United Launch Alliance, an der auch die Firma Boeing beteiligt ist, abgewickelt worden.

Der vierte Flug von X37-B hatte erstmals auf dem Kennedy Space Center in Florida geendet. Das unbemannte Raumschiff nutzte dabei Anfang Mai eine Landebahn, auf der einst auch die Spaceshuttles der Raumfahrtbehörde NASA bei ihrer Rückkehr zur Erde gelandet waren. Bei den ersten drei Flügen des mysteriösen Mini-Shuttles war die Landung jeweils auf der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien erfolgt.

Shuttle kreiste knapp zwei Jahre um die Erde
Im Rahmen seiner vierten Geheimmission kreiste X-37B knapp zwei Jahre um die Erde. Der "Orbital Test Vehicle 4" (kurz OTV-4) getaufte Mini-Raumgleiter war am 20. Mai 2015 um 17.05 Uhr MESZ an Bord einer "Atlas V"-Rakete vom militärischen Teil des Weltraumbahnhofs Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ins All abgehoben.

Das knapp fünf Tonnen schwere Raumfahrzeug ist nur 8,8 Meter lang, hat eine Flügelspannweite von 4,6 Metern und soll die Erde in rund 900 Kilometern Höhe umkreist haben. Experten, die die Bahn des kleinen Shuttles verfolgen, berichteten aber, dass es auf einem wesentlich niedrigeren Orbit - nämlich in nur 312 bis 350 Kilometern Höhe - unterwegs gewesen sein dürfte. Seine Energie bezieht das unbemannte Raumfahrzeug, von dem zwei Exemplare existieren, aus Batterien sowie über ein ausklappbares Sonnensegel.

Spekulationen über Tests für Waffensystem
Bislang hat die US-Luftwaffe jeweils nur über Starts und Landungen der OTVs berichtet. Zum Zweck der Missionen hieß es lediglich, es würden neue Materialien und Technologien - etwa der Einsatz von neuartigen Ionentriebwerken - im Weltraum erprobt. Das Schweigen der Militärs hat Spekulationen genährt, das Shuttle im Miniformat sei vielleicht der Vorläufer eines neuartigen Waffensystems im Orbit, das die USA in die Lage versetzen soll, in Krisenfällen rasch zu reagieren.

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