Für Nachtsperre

Der Hessenpark soll eingezäunt werden

Oberösterreich
10.06.2017 17:08

Dealer, Junkies, Alkoholiker, Radaubrüder. Leidgeprüfte Anrainer des Linzer Hessenparks wollen von der Stadtpolitik endlich Maßnahmen. Der Vorschlag von FP-Sicherheitsstadtrat Detlef Wimmer, den Park täglich von 22 bis 6 Uhr zu sperren, wird positiv gesehen. Der "Krone" erklärte er, wie das umgesetzt werden soll.

Dass erholungssuchende Linzer den Hessenpark nicht gerade zur Nachtzeit nutzen, ist kein Geheimnis. "Das Klientel, das sich dort im Dunkeln herumtreibt, ist mehr als überschaubar - eine Nachtsperre könnte nur Vorteile bringen", sagt FP-Sicherheitsstadtrat Detlef Wimmer. Seine Fraktion wird bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 29. Juni dazu einen Antrag einbringen. Auch die Linzer VP will einer Sperre zustimmen - siehe Interview.

Exekutive soll einschreiten
Für die Umsetzung der Sperre hat Wimmer schon konkrete Ideen. "Ähnlich wie das beispielsweise in Parks in Wien der Fall ist, sollte auch der Hessenpark umzäunt werden."
Denn anders als bei einer rein ortspolizeilichen Verordnung, für deren Umsetzung nur die Ordnungswache zuständig wäre, darf im Fall eines Zauns auch die Polizei bei Verstößen gegen eine Nachtsperre einschreiten. "Die Exekutive könnte dann etwa wegen des Delikts Betreten fremder Liegenschaften tätig werden", so Wimmer. Außerdem würde bei einem Zaun die Ausrede wegfallen, dass jemand im Dunkeln nur die Zutrittsverbotstafel übersehen habe.
Eine elektronische Sicherung sei eine zusätzliche Möglichkeit.
Auch hinsichtlich der Finanzierung sieht Wimmer kaum Probleme: "Der Hessenpark wird neu gestaltet, da könnte doch der Zaun gleich Teil der Umgestaltung sein."

"Stimmen einer Nachtsperre zu"
VP-Vizebürgermeister Bernhard Baier steht einer Nachtsperre des Linzer Hessenparks positiv gegenüber. Über die Idee mit dem Zaun will er noch diskutieren.

Was halten Sie von einer Nachtsperre des Parks?
Wir stehen einem temporären Zutrittsverbot positiv gegenüber. Vor allem, weil wir selbst schon vor einiger Zeit einen derartigen Vorschlag gemacht haben, der damals nicht aufgegriffen wurde.

Werden Sie dem FP-Antrag zustimmen?
Ja - aber noch besser wäre, wenn es einen überparteilichen Antrag gibt.

Würden Sie auch einen Zaun befürworten?
Von dieser Idee höre ich zum ersten Mal. Wir stehen allen möglichen effektiven Maßnahmen gegenüber offen. Allerdings sollte man darüber vorher noch unbedingt mit den Sicherheitsbehörden diskutieren, was die davon halten.

Es gibt die Befürchtung, dass die Suchtgiftszene damit nur in andere Parks verschoben wird.
Die Grundproblematik wird sich damit allein nicht lösen lassen. Die Drogenszene wird weiterziehen, zusätzliche Strategien sind daher nötig.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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