Fund in 4000 m Tiefe

Erstmals seit 1873 “Fisch ohne Gesicht” entdeckt

Wissenschaft
31.05.2017 13:21

Vor Australien haben Tiefseeforscher zum ersten Mal seit mehr als 140 Jahren einen sogenannten Fisch ohne Gesicht gefunden. Das Tier sei in der Nähe der Jarvis-Bucht in etwa 4000 Metern Tiefe entdeckt worden, sagte Wissenschaftlerin Diane Bray am Mittwoch an Bord des Forschungsschiffes "RV Investigator". "Er hat keine sichtbaren Augen oder eine Nase - und das Maul liegt auf der Unterseite."

Der etwa 40 Zentimeter lange Fisch habe zudem eine eigenartige Tropfenform, ein bisschen wie ein Oktopus, sagte Bray. "Er ist wirklich seltsam." Anno 1873 war von der Besatzung des britischen Forschungsschiffes "HMS Challenger" ein Exemplar vor Papua-Neuguinea entdeckt worden, seitdem bekamen Forscher den bizarr aussehenden Fisch nicht wieder zu Gesicht.

"Haben unglaubliche Dinge gesehen"
Das 40-köpfige Team an Bord der "RV Investigator" untersucht seit Mitte Mai und noch bis Mitte Juni die Tiefsee östlich des Kontinents zwischen der Insel Tasmanien und Brisbane im Bundesstaat Queensland. Gesammelt wurde bereits eine Reihe von Lebewesen, darunter Meereswürmer, winzige Krustentiere, biolumineszente Seesterne und tellergroße Asselspinnen - die nicht zu den Spinnentieren gerechnet werden, sondern eine eigene Gruppe bilden. "Wir haben unglaubliche Dinge gesehen", sagte Bray.

Die gesammelten Daten seien wichtig für die Erforschung des Tiefsee-Lebensraumes vor Australien, der Artenvielfalt und der ökologischen Abläufe dort, hatte Expeditionsleiter Tim O'Hara zu Beginn der Mission erklärt. "Das wird zum Schutz und dem ökologischen Management der Tiefsee beitragen und helfen, sie vor den Auswirkungen von Klimawandel, Verschmutzung und anderen menschlichen Aktivitäten zu schützen."

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