In einem Stück Bernstein haben Forscher der Oregon State University in Corvallis den Beleg dafür gefunden, dass es Orchideen schon viel länger gibt, als bis dato angenommen. Am Bein einer vor 45 bis 55 Millionen Jahren von Harz eingeschlossenen Trauermücke entdeckten sie das Pollenpaket einer inzwischen ausgestorbenen Orchideen-Art und damit den ältesten Beleg für diese Pflanzen überhaupt.
Bislang war die Wissenschaft davon ausgegangen, dass es Orchideen seit 20 bis 30 Millionen Jahren gibt. Der Fund macht nun klar, dass diese vielfältige Pflanzenart schon im Erdzeitalter Eozän existierte. "Bis vor einigen Jahren wussten wir praktisch nichts über urzeitliche Orchideen, weil es keine erhaltenen Fossilien gab", wird Georg Poinar jr. vom College of Science an der Oregon State University (OSU) auf deren Website zitiert.
Das Team um den Insektenkundler geht davon aus, dass die Erblinie der Pflanze, die sie Succinanthera baltica tauften, möglicherweise sogar bis in die Kreidezeit zurückreicht. Die im - in der Dominikanischen Republik gefundenen - Bernsteinstück enthaltenen fossilen Pollen belegen, dass es Orchideen bereits im Eozän gegeben habe.
Das Pollenpaket sei bis dato das älteste Puzzlestück im Rätsel um die Evolutionsgeschichte dieser Pflanzen und könne für zukünftige Studien als wichtiger Referenzpunkt dienen, die evolutionäre und phylogenetische Entwicklung dieser Pflanzenfamilie zu verstehen, schreiben die Wissenschaftler auf der OSU-Website.
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