Heta-Erlös

Milliarden-Wunder

Kärnten
03.05.2017 15:57

Die wundersame Geldvermehrung bei der Heta ist schon ein Kapitel für sich. Wurden zwischendurch 15 Milliarden Minus befürchtet, scheinen die Bad-Bank-Verwerter Sebastian Schoenaich-Carolath und Alexander Tscherteu nun zu wahren Wunderwuzzis zu mutieren. Denn, wie berichtet, der Abverkauf läuft super, rund 9,6 Milliarden sollen in die Kasse kommen, alle freuen sich über mehr Geld.

Wie aber konnten solche Fehleinschätzungen über den Erlös überhaupt passieren? Schließlich wurde auch der Kärnten-Beitrag über 1,2 Milliarden von Finanzreferentin Gaby Schaunig offiziell ausverhandelt, als man das Heta-Vermögen schlicht als Schrott eingestuft hatte. Hat also die Politik gelogen - oder haben die Experten zuvor schlecht gearbeitet?

Bei der Heta betont ein Sprecher, dass beim Abbau jetzt schließlich Profis am Werk seien - und dass vieles den engagierten Mitarbeitern zu verdanken sei. Diese würden trotz des Wissens, sich selbst wegrationalisieren zu müssen, bestens arbeiten. Von den europaweit verbliebenen 970 sitzen die wichtigsten 290 noch in der Zentrale in Klagenfurt - bis Ende des Jahres muss die Zahl auf 743 sinken, 70 davon werden in Klagenfurt abgebaut. "Um soziale Härtefälle zu vermeiden, wurde ein umfangreicher Sozialplan implementiert."

Neben dem Heta-Wunder gibt es in Kärnten noch ein zweites: Menschen, die der deutschen Sprache in keinster Weise mächtig sind, unterfertigen vor Polizei oder Sozialbehörden einwandfreie, druckreife Aussagen, kommen so oft zu Geld oder auch mal vor Gericht. Dort, wo jeder Zeuge oder Angeklagte erst mal alleine dasitzt, stellt sich dann heraus, dass die Damen und Herren trotz jahrelangen Aufenthalts in Kärnten kaum ein Wort verstehen und zuvor - höchst illegal - sogar beim Polizeiverhör Verwandte als Dolmetscher ausgeholfen haben. "Ein absolutes No-Go", kritisiert ein Richter die Polizei scharf.

Kerstin Wassermann, Kärntner Krone

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