Mit einem Naturschutz-Erlass hat der Streit um das Zelt- und Kampierverbot in Kärnten einen neuen Höhepunkt erreicht. Obwohl sich Fischer, Revierverantwortliche, Politiker und Wirtschaft für einen Kompromiss ausgesprochen haben, mache das neue Regelwerk das Fischen in der Nacht künftig unmöglich, so die Kritik.
"Das Zelten ist grundsätzlich verboten, und dabei kann man niemanden bevorzugen. Der neue Erlass regelt per Definition, was ein Wetterschutz und was Zelten ist", erklärt Mirjam Polzer-Srienz, Fachreferentin für Naturschutz im Land.
Demnach dürfen Fischer-Unterstände nicht länger als 1,60 Meter sein, dürfen keinen Boden haben und müssen auf einer Seite offen sein. Auch ohne Unterstand können Kochen, Schlafen, das Verwenden von Toiletteartikeln und Geschirr als Lagern gedeutet und somit bestraft werden. "Das Fischen in der Nacht ist damit unmöglich", so Fischer-Vertreter Eduard Blatnik. Neben den Revierverantwortlichen befürchtet auch der Fischereifachhandel enorme Einbußen. "Für die Wirtschaft ist das eine Katastrophe. Zelte und Liegen verkaufen sich nicht mehr", so Klaus Hosner vom Fischertreff Falle. Dominik Brandner von Nordfishing 77: "Viele Fischer sind bereits abgewandert." Sie boykottieren das Vorgehen und wollen nur noch im Ausland ihrem Hobby nachgehen.
Thomas Leitner, Kärntner Krone
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