Dramatischer Streit

Während der Stallarbeit auf den Bruder geschossen!

Oberösterreich
26.04.2017 15:47

Dramatisch eskalierte der Streit unter zwei Brüdern bei der Stallarbeit auf einem Bauernhof im Innviertel: Der Ältere ging wütend ins Haus, holte ein Flobertgewehr und feuerte auf den flüchtenden jüngeren Bruder - schwer verletzt! "Im Krieg werden auch Menschen erschossen", sagte der Verdächtige im Polizei-Verhör.

Um seinem älteren Bruder Josef G. (57) auf dem Bauernhof in Hingsham bei Rainbach im Innkreis helfen zu können, hatte Franz (56), ein gelernter Zimmermann, seinen Job aufgegeben. Gemeinsam bewirtschaften die Brüder - beide ledig und kinderlos - alleine den ehemaligen elterlichen Hof.

Während viele in der Ortschaft berichteten, die beiden hätten sich gut verstanden, wussten andere von häufigeren Streitereien. Der Amtsleiter der Gemeinde Rainbach im Innkreis, Franz Haas, kann nur Gutes berichten: "Die beiden haben eine kleine Landwirtschaft mit einigen Kühen, bewirtschaften das Anwesen alleine und hatten immer ein gutes Verhältnis."

Streit um Verbesserung der Arbeit

Tatsächlich dürfte dieses gute Verhältnis aber zumindest zeitweise getrübt worden sein. Wie zuletzt am Dienstagabend, als die Geschwister um 20.15 Uhr bei der gemeinsamen Stallarbeit in Streit gerieten. "Wegen unterschiedlicher Auffassung, wie man die Arbeit am Hof besser machen könnte", so Staatsanwalt Alois Ebner nach der Befragung des Opfers. Bei diesem Streit war Josef G. plötzlich wütend ins Haus gestürmt und hatte ein Flobertgewehr geholt. Franz dürfte das geahnt haben und wollte davonlaufen.

Kugel verfehlte nur knapp eine Vene

"Der ältere Bruder schoss aus etwa 15 Metern Entfernung auf ihn, die Kugel durchschlug dessen Becken", so Ebner weiter. Dabei wurde die Vene nur knapp verfehlt - das Opfer hätte sonst verbluten können, wie später im Rieder Spital festgestellt wurde.

Ohne sich um sein Opfer zu kümmern, ging der Schütze zurück zur Arbeit im Stall, während der Verletzte selbst die Rettung alarmierte. Als die Polizei eintraf, gab sich Josef G. aggressiv, meinte ungerührt: "Im Krieg werden auch Menschen erschossen!"

Während Franz G. ins Spital eingeliefert wurde, durchsuchten Polizisten das Anwesen, fanden neben der Tatwaffe drei weitere Gewehre. Der Schütze wurde wegen Verdacht des Mordversuchs festgenommen.

Johann Haginger, Kronen-Zeitung

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