Betrieb aufgenommen

Neues Teleskop beobachtet Schrott im Weltraum

Wissenschaft
26.04.2017 06:31

Das Astronomische Institut der Universität Bern (AIUB) hat mit dem Raumfahrtkontrollzentrum (GSOC) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Südafrika ein neues Teleskop namens SMART-01 in Betrieb genommen. Mit ihm werden allerdings nicht ferne Sterne, Nebel oder Galaxien beobachtet, das Observatorium dient vielmehr der permanenten Überwachung von Weltraumschrott im geostationären Orbit.

Das System von SMART-01 besteht im Wesentlichen aus einem 20- und einem 50-Zentimeter-Teleskop, zwei Kameras, mehreren Computern sowie Software, um das System zu betreiben und die gewonnenen Daten auszuwerten. Die entsprechende Software wurde am AIUB entwickelt und ist bereits seit mehreren Jahren erfolgreich im Einsatz.

Das Teleskop in Sutherland ist Teil des SMARTnet-Netzwerkes (Small Aperture Robotic Telescope Networks) und wird vollautomatisch von der Schweiz und Deutschland aus betrieben. Die Infrastruktur dazu stellt das South African Astronomical Observatory. Für den Standort Südafrika hat man sich entschieden, weil dort hervorragende Beobachtungsbedingungen herschen, die an fast 300 Nächten im Jahr den Blick in den Weltraum erlauben.

Bahnen von Schrottteilen werden vermessen
Bei einer Kollision zwischen Weltraumschrott und einem Satelliten könnte dieser beschädigt oder sogar zerstört werden. Die dabei entstehenden Fragmente können auch alle anderen Satelliten gefährden. Um das zu verhindern, müssen die Bahnen jedes Schrotteilchens möglichst exakt vermessen und dem Satellitenbetreiber bekannt sein. Im Fall einer möglichen Kollision führt das Kontrollzentrum GSOC ein Ausweichmanöver durch und bewegt den Satelliten auf eine andere Bahn.

SMARTnet liefert die nötigen Daten
Die Hauptaufgabe des Small Aperture Robotic Telescope Networks (SMARTnet) ist es, Daten zu sammeln, die sowohl die Erforschung der Raumschrott-Population als auch einen sicheren Betrieb von Satelliten ermöglichen. Die beiden ersten Stationen befinden sich in Zimmerwald in der Schweiz und nun in der Nähe von Sutherland in Südafrika. Mit ihrer Hilfe werden Objekte mit einer Größe von über 30 Zentimeter im geostationären Orbit detektiert, beobachtet und verfolgt. Aus den gewonnenen Daten werden Bahndaten berechnet, die eine Vorhersage der Bahnen für knapp eine Woche erlauben.

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