Tagung in Innsbruck

Airbag & Co.: Was Skifahren sicherer macht

Tirol
16.04.2017 10:25

Saisonfinale. Noch einmal tummeln sich viele Sportler auf den Pisten. Der Helm hat sich durchgesetzt. Was kann jetzt noch kommen? Ab Montag diskutieren Fachleute aus aller Welt in Innsbruck über Sicherheit am Ski. Wohin die Reise geht, verrät Tagungs-Koordinator Werner Nachbauer von der Uni Innsbruck im "Krone"-Gespräch.

150 Wissenschaftler werden zu der Tagung der Internationalen Gesellschaft für sicheres Skifahren erwartet. Die entscheidende Entwicklung der vergangenen Jahre war der Helm. Wie berichtet, führt das Kuratorium für Alpine Sicherheit den heurigen Rückgang der Alpinunfälle (rund 1800 in Tirol) auch auf die Helmakzeptanz der Wintersportler zurück.

Doch was kommt noch auf die Skifahrer zu? Prof. Werner Nachbauer vom Institut für Sportwissenschaft an der Uni Innsbruck und sein Team arbeiten seit Jahren mit den Spitzensportlern des ÖSV zusammen und erforschen neue Sicherheitssysteme. Bei der Tagung in Innsbruck wird er mit Kollegen über neueste Entwicklungen diskutieren. Es gibt spannende Erfindungen, die den Breitensport revolutionieren könnten.

Bindung mit Sensor: Knieverletzungen sind die häufigste Folge von Skiunfällen. "Vor allem bei Frauen. Die haben ein doppelt so hohes Risiko wie Männer. Das hängt mit der Muskelkraft zusammen", erklärt Nachbauer. Ein Schlüssel zu mehr Sicherheit liegt in der Bindung. Nachbauer: "Die Hersteller tüfteln an elektronischen Bildungen mit Sensoren, die exakt zum richtigen Zeitpunkt die Bindung lösen. Bisher war das System zu teuer, technisch zu komplex für den Breitensport. Doch da wird sich in nächster Zeit viel tun."

Helm: Die meisten Skifahrer tragen einen. Das Problem: gängige Modelle sind nur für gemäßigte Geschwindigkeiten geeignet. Aber das Tempo auf den Pisten wird immer höher. "Viele Experten treten dafür ein, dass man die Normen für Skihelme verschärfen soll. Im Spitzensport sind ja schon Exemplare im Einsatz, die hohe Geschwindigkeiten aushalten", beschreibt Nachbauer, woran die Fachleute denken.

Airbag, Protektoren: Auch das Entwicklungen aus dem Spitzensport. Airbags sind aber noch sehr teuer. Nachbauer glaubt, dass sich Protektoren durchsetzen. Bei den Airbags müsse man Preis- und Technikentwicklung abwarten.

Psychologie: Verführt ein guter Panzer zum Rasen? Auch das diskutiert die Fachwelt. Nachbauer glaubt das nicht. Erwiesen ist, dass auf vollen Pisten im Vergleich wenig passiert, weil die Skifahrer aufmerksamer sind. Überhaupt ist der Spaß auf zwei Brettln vergleichsweise sicher. Nachbauer: "Auf tausend Skitage kamen vor 30 Jahren noch fünf bis sechs Verletzungen. Heute sind es ein bis zwei."

Claudia Thurner, Kronen Zeitung

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