Täter flüchtig

Alleine in Salzburg: 43 Sex-Attacken im Vorjahr

Salzburg
10.04.2017 07:02

Ängste schürt der erneute Vergewaltigungsfall in der Salzburger Bevölkerung: Erst vor drei Wochen hat sich ein Marokkaner an einer 21-Jährigen vergriffen. Nun wurde eine 37-Jährige Opfer eines Sex-Täters. Die Tatorte liegen knapp 500 Meter auseinander. Diesesmal wird es schwieriger den Täter dingfest zu machen.

Freitagabend gegen 23.30 Uhr verließ die Frau ein Salzburger Innenstadtlokal und war auf dem Weg nach Hause. In der Paris-Lodron-Straße - nahe des Schlosses Mirabell - lauerte ihr ein Mann auf. Der packte sein Opfer von hinten und zerrte es in einen Seitenhof. Der Täter befummelte die Frau, berührte mit seinen Händen die intimsten Stellen. Er verging sich an ihr. Nach wenigen Minuten ließ der Unbekannte von ihr ab und suchte das Weite. Die Polizei ermittelt nun mit Hochdruck, wie Sprecher Michael Rausch betont: "Derzeit werden die Spuren ausgewertet." Hinweise zum Täter sind noch keine eingegangen. Und selbst das Opfer kann nur wenige Angaben zu seinem Peiniger machen: Einzig, dass seine Hände schwarz waren.

Mehr konnte die Frau nicht sehen. Aufgrund einer fehlenden Täterbeschreibung wird es schwierig den Angreifer ausfindig zu machen: ein Phantombild ist mangels genauer Details zur gesuchten Person nicht machbar. Beim Vergewaltigungsfall vor drei Wochen in der Linzergasse hatte ein solches Fahndungsbild zum Täter geführt: Zeugen erkannten den Marokkaner und lierferten der Polizei die richtige Spur. Kurz drauf klickten in Innsbruck die Handschellen. Diesesmal müssen sich die Ermittler aber auf Spuren und Zeugenaussagen verlassen: Wer im beschriebenen Zeitraum Beobachtungen machte, soll diese dem Landeskriminalamt unter (059133/503333) melden.

Von 38 auf 43: Leichter Anstieg in der Statistik
Gerade die zeitliche und örtliche Nähe der beiden Fälle, erschaudert so manchen Salzburger. In der Tat ist die Zahl der Fälle, die den Straftatbestand der "Vergewaltigung" nach dem Paragrafen 201 umfassen, innerhalb der vergangenen zwei Jahre im Bundesland Salzburg leicht angestiegen: 2015 wurden 38 Fälle gezählt, ein Jahr später waren es 43. In der Stadt Salzburg dagegen blieb sie gleich: 20 Fälle gab es im Vorjahr wie auch vor zwei Jahren. Mitgezählt sind auch jene Fälle, die die häusliche Gewalt umfassen. Statistisch gesehen ist es jedenfalls keine markante Änderung. Polizeisprecher Rausch: "Das subjektive und objektive Sicherheitsgefühl ist nicht immer deckungsgleich." Der Exekutivbeamte rät zu präventiven Maßnahmen wie Selbstverteidigungskursen. Vor allem sagt Rausch im Hinblick auf zukünftige Opfer: "Man soll keine Scheu haben Anzeige zu erstatten."

Antonio Lovric, Kronen Zeitung

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