"Geduld zu Ende"

USA erwägen militärische Option gegen Nordkorea

Ausland
17.03.2017 11:24

US-Außenminister Rex Tillerson hat Nordkorea wegen dessen Atomprogramm mit harten Maßnahmen gedroht und dabei am Freitag auch ein militärisches Eingreifen nicht ausgeschlossen. "Die Politik der strategischen Geduld ist zu Ende gegangen", sagte Tillerson nach einem Treffen mit seinem südkoreanischen Kollegen Yun Byung Se in Seoul. "Wir prüfen eine neue Bandbreite diplomatischer, Sicherheits- und wirtschaftlicher Maßnahmen", so Tillerson. "Alle Optionen sind auf dem Tisch."

Der US-Außenminister versicherte jedoch, dass sein Land kein Interesse an einem militärischen Konflikt habe. Sollte die Bedrohung durch das Raketen- und Atomprogramm des Regimes in Pjöngjang jedoch ein Niveau erreichen, das aus Sicht Washingtons "Handeln erfordert", dann sei diese Option auch auf dem Tisch. Aus seiner Sicht seien noch nicht alle Maßnahmen ausgeschöpft, die die UNO-Resolutionen gegen Pjöngjang möglich machten, sagte Tillerson.

Vor seinem Treffen mit dem südkoreanischen Außenminister hatte Tillerson am Freitag den US-Militärstützpunkt im südkoreanischen Osan besucht und sich von dort per Hubschrauber in die entmilitarisierte Zone zwischen Süd- und Nordkorea bringen lassen. Dort traf er den Kommandanten der in Südkorea stationierten 28.000 US-Soldaten.

"Bisherige Nordkorea-Politik ist gescheitert"
Tillerson hatte am Donnerstag bei seinem Besuch in Tokio die bisherige Nordkorea-Politik für gescheitert erklärt. "Ich denke, es ist wichtig, zuzugeben, dass die politischen und diplomatischen Bemühungen der vergangenen 20 Jahre, Nordkorea an den Punkt einer Denuklearisierung zu bringen, gescheitert sind", sagte er nach einem Treffen mit seinem japanischen Kollegen Fumio Kishida. Angesichts der "unaufhörlichen Eskalation" sei "ein neuer Ansatz notwendig".

Nordkorea fordert die Weltgemeinschaft zunehmend heraus. 2006 hatte das isolierte kommunistische Land seinen ersten Atomtest vorgenommen. Auch im vergangenen Jahr unternahm Nordkorea zwei Atomwaffentests und eine Reihe von Raketentests.

Am Montag der Vorwoche feuerte Nordkorea vor seiner Ostküste vier Raketen ins Meer ab und provozierte damit erneut seine Nachbarländer und die USA. Das Land verstieß damit gegen mehrere Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats.

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