Gewaltige Algenblüte

Satellit fotografiert in der Antarktis grünes Eis

Wissenschaft
16.03.2017 10:01

Eine überraschende Entdeckung haben Forscher auf Aufnahmen des Rossmeeres in der Antarktis gemacht, die der Satellit "Landsat 8" zur Erde gefunkt hat. Der Blick aus dem Weltall zeige eine rund 1000 Quadratkilometer große Fläche, die als Folge einer gewaltigen Algenblüte dem Eis einen grünen Farbton verleihe, berichtet die US-Raumfahrtbehörde NASA auf einer ihrer Webseiten.

Gemacht wurden die Aufnahmen am 5. März mit dem Operational Land Manager (OLI), einer speziellen Kamera, an Bord des Satelliten "Landsat 8". Das grünstichige Eis nahe Granite Harbor, einer Bucht an der Küste des Viktorialands zwischen Kap Archer und Kap Roberts, sei vermutlich das Werk von sogenanntem Phytoplankton, sagt der Glaziologe Jan Lieser vom Antarctic Climate and Ecosystems Cooperative Research Center in Australien.

Unklar sei, ob sich die Algen unter dem Eis befinden, oder ob sie ihm gefrierenden Meerwasser eingeschlossen wurden, berichtet die NASA. Die mikroskopisch kleinen Meerespflanzen, die auch als Mikroalgen bezeichnet werden, gedeihen in der Regel im australischen Frühling und Sommer in den Gewässern der Antarktis, wenn es ausreichend Sonnenlicht gibt. Passen die Bedingungen, können sie aber - so wie jetzt - auch im antarktischen Herbst "blühen".

Organismen sind Treibstoff der Meere
Als Phytoplankton - dazu gehören etwa Kiesel- und Grünalgen sowie Cyanobakterien - bezeichnet man winzige Lebewesen, die Photosynthese betreiben. Es macht etwa die Hälfte der gesamten auf der Erde produzierten organischen Materie aus, ist ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette und bildet zudem mehr als die Hälfte des Sauerstoffs in der Atmosphäre.

Satellit seit vier Jahren im Weltall
"Landsat 8" ist am 11. Februar 2013 an Bord einer "Atlas"-Rakete von Kalifornien aus zur Erdüberwachung ins All geschickt worden und soll unter anderem Daten über Naturkatastrophen und den Zustand der Wälder erheben. Der Satellit benötigt für eine Erdumkreisung rund 99 Minuten und sammelt alle 16 Tage Bilder der kompletten Oberfläche unseres Planeten.

Die Mission soll außerdem das Wasser- und Energiemanagement verbessern und bei der Städteplanung sowie der Überwachung der Landwirtschaft helfen, so die NASA, die mit ihrem "Landsat"-Programm bereits seit über 40 Jahren Informationen über die Erde sammelt.

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