Kriminalstatistik

Drogen-Boom hält weiter an: 4000 Anzeigen in Tirol

Tirol
10.03.2017 16:21

Sie wurden zuletzt immer dreister und einfallsreicher - mussten sie auch! Denn die Tiroler Polizei sagt den Drogendealern mit verschärftem Kontrolldruck zunehmend den Kampf an! Im Vorjahr gab es hierzulande über 4000 Anzeigen, mehr als die Hälfte davon In Innsbruck. Dort wurden auch 321 Suchtgiftbunker ausgehoben.

Ohne Drogen geht es bei vielen offenbar nicht mehr: Sei es bei Veranstaltungen, wo Polizisten - auch in Zivil - vermehrt Jagd auf Dealer machen, in den eigenen vier Wänden (Stichwort: Indoor-Plantagen) oder ungeniert auf öffentlichen Plätzen.

Dass das Thema Suchtgift in Tirol weiter eine große Rolle spielt, beweisen auch die Zahlen der aktuellen Kriminalstatistik: Tirolweit gab es 2016 hinsichtlich Drogenkriminalität 4023 Anzeigen. Spitzenreiter ist einmal mehr die Landeshauptstadt. In Innsbruck wurden im Vorjahr 2042 Delikte gezählt. Damit wurde nach 2015 (2125 Anzeigen) zum zweiten Mal die 2000er-Grenze überschritten. "Das hängt auch mit dem verschärften Kontrolldruck zusammen", weiß Stadtpolizeichef Martin Kirchler.

Nordafrikaner-Szene mischt weiter voll mit

Sprichwörtlich dick im Geschäft war einmal mehr die berüchtigte Nordafrikaner-Szene. Innerhalb dieser Gruppierung, die laut Kirchler derzeit zwischen 80 und 100 Personen umfasst, gab es so um die 600 Anzeigen. 13 Mitglieder wurden in die Justizanstalt eingeliefert - und insgesamt 84 Kilo Cannabis, 105 Gramm Kokain, 13 Gramm Heroin und rund 20.000 Euro sichergestellt.

Hunderte Drogenbunker im Stadtgebiet

Aufgrund des verstärkten Kontrolldrucks werden seit Jahren alle möglichen Substanzen im Stadtgebiet regelrecht gebunkert - erst kurz vor der Übergabe holen die Dealer dann ihre Waren aus den Verstecken. Im Zuge von mittlerweile routinemäßigen Schwerpunktaktionen wurden im Vorjahr 321 derartige Bunker ausgehoben. "Entdeckt wird fast ausschließlich Cannabis", erklärt Kirchler. In den vier Jahren zuvor wurden insgesamt an die 1200 Verstecke entlarvt etwa in Dachrinnen oder in Blumentrögen.

Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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