Große Neuschneemenge

Lawinen-Einsatzkräfte stehen in Alarmbereitschaft

Tirol
09.03.2017 21:30

Dramatische Lawinensituation in weiten Teilen von Nordtirol: Seit Mittwochabend schneit oder regnet es vor allem im Nordstau vom Arlberg bis in den Kaiserwinkl ohne Unterbrechung. Der Lawinenwarndienst Tirol gab die zweithöchste Gefahrenstufe 4 aus, alle Experten und Einsatzkräfte sind in Alarmbereitschaft.

"Die Lawinensituation in Tirol ist kritisch und verschärft sich weiter", sagte Rudi Mair, Chef des Lawinenwarndienstes, gestern bereits in den Morgenstunden. Da regnete es bis auf 1800 Meter Seehöhe, darüber schneite es kräftig bis heute wird bis zu einen Meter Neuschnee erwartet!

Selbstauslösung von Lawinen

"Das Problem ist, dass der Schnee auf ein schlechtes Fundament fällt. Lawinen können daher bis auf den Grund durchreißen und große Ausmaße erreichen. In tieferen Lagen ist die Durchfeuchtung der Schneedecke das große Problem, Lawinen können sich von selbst lösen und sogar bis auf Verkehrswege abgehen. Straßensperren sind denkbar", sagt Mair im "Krone"-Interview.

Gewaltige Niederschlagsmengen

Die Niederschlagsmengen seit Mittwochabend sind gewaltig: In Kössen etwa, wo um 20.45 Uhr der Regen einsetzte, wurden bis gestern  um 7 Uhr laut Wettertechniker Harald Wurzer von der ZAMG Innsbruck 54,5 Liter pro Quadratmeter gemessen Höchstwert von ganz Österreich. Um 16 Uhr waren es 76 Liter: Das ist eine Regenmenge, wie sie sonst in drei Wochen fällt. Der Regen soll auch heute noch in tiefen Lagen anhalten und dennoch sehen die Experten des Landes keine Hochwassergefahr, zumal in Hochlagen Schnee fällt.

Lawine ging auf Straße ab

Die bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe gemeldeten Lawinenereignisse blieben ohne Pesonenschäden. Bereits in der Früh ging eine Lawine im Bereich der Mautstelle der Kaunertalstraße ab, die ohnedies gesperrt war. Im Fimbatal bei Ischgl wurde ein Bergführer, der mit vier Personen von der Heidelberger Hütte talwärts unterwegs war, von einer Lawine verschüttet. Er wurde rasch geortet und ausgegraben: Leicht verletzt.

Strahlendes Wetter, Pulverschnee - Lebensgefahr

Für morgen ist strahlendes Wetter angesagt. Mair fürchtet, "dass Unbelehrbare dem Pulverschnee nicht widerstehen werden. Das kann tödlich enden" Schon am Mittwoch vor den Niederschlägen gingen in Tirol viele Lawinen ab wie etwa hier im JamtalIn Kössen stand gestern der Golfplatz komplett unter Wasser, es regnete unaufhörlich.

Von Günther Krauthack, Kronenzeitung

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