Serie: Teil 4

Eine Kirche für die rund 500 Inhaftierten

Tirol
07.03.2017 14:21

Duschen, trainieren, beten - diese drei Dinge bleiben den Inhaftierten in der Justizanstalt Innsbruck nicht verwehrt.

Jene Häftlinge, die in einem internen Betrieb arbeiten, sind dort nahezu täglich bis rund 14.15 Uhr eingespannt. Danach dürfen sie die Großraum-Dusche, von der es auf jeder Ebene eine gibt, nutzen. Den unbeschäftigten Insassen ist es hingegen erlaubt, nur zweimal wöchentlich zu duschen. "Und zwar jeden Dienstag und Donnerstag", erklärt Justizwache-Beamtin Maria Windisch im "Krone"-Gespräch.

Gesprächstherapien & Artzbesuche

Die Großraum-Duschen wurden neu renoviert und sind seither in einem auffallenden Gelbton gehalten. Im Vorraum gibt es eine Holzbank, auf der die Insassen ihre Handtücher und T-Shirts ablegen können. Und an der Wand sind mehrere Haartrockner angebracht. Bis um kurz vor 15 Uhr muss jeder Häftling in seiner Zelle sein. "Wir haben um diese Uhrzeit Dienstschluss. Dann übernimmt der Nachtdienst", sagt die 36-Jährige. Normalerweise bleiben die Insassen bis um 6 Uhr Früh in der Zelle doch hin und wieder gibt es Ausnahmen. "Es kann sein, dass am Nachmittag etwa noch Gesprächsgruppen-Therapien stattfinden oder der Arzt im Haus ist", informiert die Beamtin.

Schwitzen im Fitnessraum

Die Insassen haben zudem die Möglichkeit, den Fitnessraum zu benutzen. Dort gibt es die klassischen Sportgeräte. Der Raum ist groß, hell und bietet viel Platz. "Dennoch tauschen sich die Ebenen ab, damit nicht zu viele auf einmal aufeinander treffen", schildert Windisch. Rund viermal im Jahr wird der Sportraum zusätzlich für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Diverse Bands, Zauberer und Schauspieler treten für die Inhaftierten auf.

Weihnachtsfest: Bischof zu Besuch

In der hauseigenen Kirche überwiegt hingegen die Ruhe. "Ein Pfarrer liest hier regelmäßig die Messe. Viele Inhaftierte nehmen daran teil", weiß Windisch. Dabei werden Gottesdienste für alle Glaubensrichtungen abgehalten. "Die Muslime beten hingegen im Fitnessstudio", sagt die Beamtin. Die Teilnahme an den jeweiligen Gottesdiensten ist freiwillig. Großen Besuch gibt es an jedem Weihnachtsfest, denn der Bischof kommt vorbei. Nur die Messe im vergangenen Dezember musste abgesagt werden, da es in der Diözese Innsbruck nach wie vor keinen Bischof gibt.

Lesen Sie morgen: Im Lebensmittelgeschäft, das innerhalb des "Ziegelstadls" ist, dürfen die Häftlinge einmal in der Woche einkaufen.

Jasmin Steiner, Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele