Kriminalstatistik

Tirol: Täglich 119 Straftaten, Rekord bei Klärung

Tirol
07.03.2017 09:22

Erstmals seit vier Jahren ist die Zahl der in Tirol angezeigten Straftaten wieder leicht gestiegen! Das zeigt die am Montag in Innsbruck präsentierte Kriminalstatistik für 2016. Insgesamt wurden hierzulande im Vorjahr 43.560 Delikte verzeichnet, die Aufklärungsquote liegt bei fast 53 Prozent, was den 3. Rang im Österreich-Vergleich bedeutet.

2012 waren es in Tirol noch rund 46.500 angezeigte Straftaten, 2015 dann nur mehr knapp 43.400. Dieser erfreuliche Trend setzte sich im Vorjahr leider nicht mehr fort, auch wenn das Plus mit 0,5 Prozent äußerst gering ist. Alles in allem wurden 2016 hierzulande 43.560 Straftaten angezeigt. "Trotz des geringen Anstiegs ist das im Bundesländer-Vergleich eine sehr erfreuliche Entwicklung", betont Landespolizeichef Helmut Tomac. Österreichweit wurden nämlich mit insgesamt 537.792 um 3,8 Prozent mehr Delikte angezeigt als noch 2015.

Aufklärungsquote im Rekordhoch (53 Prozent)

Statistisch gesehen muss hierzulande übrigens jeder zweite Ganove damit rechnen, erwischt zu werden. Die Aufklärungsquote lag bei 52,9 Prozent und damit deutlich über dem Österreich-Schnitt (45,9 %). "Ein historisches Hoch", wie es Tomac bezeichnet. Tirol belegt damit hinter Vorarlberg (61,7 %) und Oberösterreich (54,4 %) den dritten Rang.

Die wichtigsten Details zur Kriminalstatistik 2016:

  • Strafbare Handlungen gegen Leib und Leben: Bei der Gewaltkriminalität gab es 3567 Anzeigen (plus 6,6 %). 86,9 Prozent der Fälle konnten geklärt werden. Der aufsehenerregendste Fall in dieser Rubrik war wohl der Söller Mordfall im November - damals wurde auf der Eibergstraße ein Grieche (31) getötet. Ein Tatverdächtiger (28) wurde ausgeforscht.
  • Strafbare Handlungen gegen fremdes Vermögen: Mit 12.066 Fällen gab es im Bereich Diebstahl um 3,1 Prozent weniger Anzeigen. Besonders erfreulich: Die Anzahl der Wohnungseinbrüche sank um 41,9 Prozent. "Bei den Dämmerungseinbrüchen wurde ein Minus von 66 % verzeichnet", erklärt Walter Pupp, Chef des LKA Tirol. Weitere ausgewählte Delikte: Raub (101 Anzeigen, plus 8,6 %), Betrug (2675 bzw. plus 3,2 %) sowie Internetkriminalität (1021 bzw. plus 20,4 %).

Asylwerber: Plus von 40 Prozent

  • Insgesamt wurden 25.794 Tatverdächtige ausgeforscht - davon waren 11.126 Ausländer. Die "Tops": Touristen (2842), Arbeiter (2521), Asylwerber (2222, + 40 %).
  • Hinsichtlich Drogenkriminalität gab es 4023 Anzeigen. 20 Fälle mehr als 2015.

Innsbruck weiter unangefochten auf Rang eins

Fast genau ein Drittel aller im Vorjahr in Tirol angezeigten Straftaten wurden in Innsbruck verübt - nämlich 14.673 (plus 1,6 %). Erfreulich: Auch in der Landeshauptstadt ist die Aufklärungsquote mit 54 Prozent auf einem Rekordhoch. Ein Hauptproblem bleibt die nordafrikanische Suchtgift-Szene.

Nach 2015 wurde im Vorjahr hinsichtlich Drogenkriminalität zum zweiten Mal die 2000er-Grenze geknackt. Unterm Strich gab es 2042 Anzeigen. "Ein wesentlicher Anteil entfällt dabei auf die nordafrikanische Suchtgift-Szene", betonte Stadtpolizeichef Martin Kirchler. Hinsichtlich Straßenprostitution wurden mit 769 Fällen deutlich weniger Delikte verzeichnet als in den Jahren zuvor. Dies sei vor allem auf das geringere Aufkommen am Straßenstrich zurückzuführen.

Die Zahl der Sexualdelikte stieg von 84 im Jahr 2015 auf 151 (Aufklärungsquote bei 63 %), ein Grund für dieses Plus sei die Änderung des Sexualstrafrechts.

Weitere Delikte: Gewaltkriminalität (2118 Fälle, plus 8 %), Einbrüche (1329, minus 5,5 %), Raub (53, minus 21 %) sowie Sachbeschädigungen (1363 bzw. minus 3,8 %).

Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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