Patscherkofel neu

“Wem nützt der Bau der neuen Bahn eigentlich?”

Tirol
06.03.2017 11:12

"Über dieses Projekt lacht die ganze Seilbahnwirtschaft in Österreich!" Mit diesen Worten meldete sich nun FPÖ-Politiker Rudi Federspiel zum Thema "Patscherkofel neu" zu Wort. Wie berichtet, sollen dort in Summe etwa 55 Millionen Euro investiert werden. Federspiel: "Man muss nur hinterfragen, wer hier profitiert und wer mit wem Geschäfte macht. Dann wird es sehr spannend."

Für Federspiel, der im Innsbrucker Gemeinderat mit seiner Fraktion gegen das Millionen-Projekt stimmte, geht es nur um eine Frage: "Wem nützt es, wenn die Pendelbahn weg ist?" Seine Antwort: "Der örtlichen Agrargemeinschaft, einem Golfplatzbetreiber und der Stadt Innsbruck, die bei der alten Talstation Sozialwohnungen bauen wird." Hinter Agrar und dem Golfplatz würden Geschäftsleute stehen, deren Recht es natürlich sei, Geschäfte zu machen. Jede Geschäftstauglichkeit spricht Federspiel hingegen der Stadtregierung und den Gemeinderäten ab, die dem Megaprojekt zustimmten. "Wenn man die Ablöse für den Patscherkofel mitrechnet, reden wird von 70 Millionen Euro, das ist eine Milliarde Schilling. Entweder verstehen die meisten Gemeinderäte nicht, was hier vor sich geht oder sie sind nur Vasallen für die Regierung."

Die größten Umfaller sind für Federspiel der Stadtteilausschuss Igls ("Den kann man ersatzlos abschaffen!") und Innsbrucks ÖVP, die stets betonte, dass für sie nur ein Projekt mit Bahnanbindung im Ort Igls in Frage komme.

Übrigens: Im Jahr 2014 empfahl die von der Stadtregierung und dem Tourismusverband beauftragte Beraterfirma "grischconsulta" zu den Skigebieten um Innsbruck unmissverständlich: "Die Stadt übernimmt die Anlagen am Patscherkofel und realisiert die nötigen Investitionen (keine "Luxusinvestitionen"). Mittels Ausschreibung wird ein privater Betreiber gesucht und die Gebiete Patscherkofel und Glungezer werden allenfalls unter eine einheitliche Führung gestellt." Rudi Federspiel: "Da wurde sehr viel Geld für eine Studie bezahlt und nun macht man genau das Gegenteil!"

Claus Meinert, Kronen Zeitung

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