"Fiona-Entführung"

Hat der Informant Entführung nur erfunden?

Österreich
29.10.2006 17:43
Für Fiona Swarovski -Unternehmerin und Ehefrau von Finanzminister Karl-Heinz Grasser - scheint keine Gefahr mehr zu bestehen. Der Mann, der angeblich ihre Entführung verhindern wollte und der Polizei scheinbar die Hintermänner des geplanten Kidnappings auslieferte, verstrickt sich laut Ermittlern nämlich in immer mehr Widersprüche.

Es könne sich um eine "reine Gefängnisfantasie" gehandelt haben, erklärte Gerald Hesztera, der Sprecher des Bundeskriminalamtes. Personenschutz erhalten das prominente Paar Swarovski-Grasser trotzdem so lange, bis die Hintergründe der undurchsichtigen Geschichte geklärt sind.

Schließlich wurden in der Zelle des Gefangenen, der angeblich der Boss der Entführerbande sein soll, mehrere Handys und ein Computer gefunden. Das spricht für die Aussagen des 37-jährigen Werner F., der der Polizei die Hinweise auf das geplante Kidnapping gab. Andererseits kannte Werner F. den 39-jährigen Rumänen Steliza S. zu kurz, um an einem möglichen Entführungsplan mitgearbeitet zu haben, gaben die Ermittler bekannt. Der 39-jährige Rumäne soll Werner F. in seine Entführungspläne eingeweiht haben. Dieser hat daraufhin auf einer Notiz die Behörden über die Pläne von Steliza S. informiert. Wieviel Wahrheitsgehalt in dieser Nachricht steckt, ist weiterhin unklar.

Viele Ungereimtheiten
Nach Angaben von Hesztera gibt es noch viele Ungereimtheiten. So geht es den Kriminalisten um die Frage, warum ein Rumäne einen Österreicher, der noch zwei Jahre hinter Gittern verbringen muss, für eine Entführung anheuert, die noch heuer stattfinden hätte sollen. Werner F. hat keinen Führerschein, hätte aber zu einem Treffen nach Salzburg fahren sollen. Laut dem Österreicher hätte Steliza S. ihm einen Chauffeur besorgen wollen.

Handys und Computer beschlagnahmt
Erst am Freitag war der Polizei bekannt, um welchen Mithäftling es sich handelt. Daraufhin wurde die Zelle des Rumänen durchsucht und zur Überraschung der Beamten einige Handys und ein Computer gefunden. Zusammen mit beschlagnahmten Unterlagen werden diese Dinge nun ausgewertet, so die Polizei.

Angeblich auch Modezar im Visier
Der Rumäne und der Österreicher hatten einander vor einiger Zeit im Gefängnis in Innsbruck kennen gelernt. Steliza S. saß wegen Einbruchsdiebstählen und Mordversuchs. Werner F. musste ebenfalls wegen Einbruchsdiebstählen in Innsbruck eine Haftstrafe verbüßen. Der Plan war angeblich, nach Kitzbühel zu fahren und in die Häuser von Swarovski und dem Modezaren Baldessarini einzubrechen. Sollte einer der beiden zu Hause anwesend sein, hätten man sie entführen wollen, erklärte Werner F. gegenüber den Ermittlungsbeamten.

Von Christoph Matzl, Florian Hitz und Krone.at
Foto: Reinhard Holl

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